Details

Schellmann 218.
Ausstellung:
„Joseph Beuys. Schamane“, Kunsthalle Krems, 28.9.2008-1.03.2009 und Städtische Galerie Ravensburg, 1.10.2010-30.1.2011.

Beschreibung

Im Werkverzeichnis mit 1977 datiert. Herausgegeben von dem Verlag Schellmann & Klüser, München.
Dem Multiple „Zeige deine Wunde“ geht eine Installation voran, die Beuys 1976 in Zusammenarbeit mit der Galerie Schellmann & Klüser in der Fußgängerunterführung des Münchener Kunstforums der Öffentlichkeit präsentierte. 1980 wurde es dann vom Münchener Lenbachhaus angekauft und ist heute dort zu sehen. In einem Raum finden sich Gegenstände, die mit Tod und Vergänglichkeit assoziiert werden: weiße Tafeln mit der Aufschrift „zeige deine Wunde“, doppelzinkige Forken mit Tuchfetzen, Leichenbahren, Schepser, mit Fett gefüllte Blechkästen, Thermometer und Reagenzgläser mit Amselschädeln, Exemplare der Zeitung „La Lotta Continua“ – alle Objekte in doppelter Ausführung. „Die eigentümliche Verdoppelung aller Details“, schreibt Helmut Friedel, „trägt der Dualität von Leben und Sterben, von Individuum und Gesellschaft, von Gegenwart und Vergänglichkeit, von Aktualität und Geschichte Rechnung“. Joseph Beuys verdeutlicht die leibliche und seelische Verletzbarkeit des Menschen und ruft dazu auf, diese Verletzbarkeit zu zeigen und sich ihrer bewusst zu werden, denn das ist der Weg der Heilung. Unweigerlich fällt nun ein Konnex zur biblischen Geschichte des ungläubigen Thomas, der Christus auffordert, ihm seine Wunden zu zeigen, um seinen Zweifel auszuräumen und sich von seiner physischen Existenz zu überzeugen.

Sechs Fotonegative reiht Beuys paarweise aneinander und montiert diese auf ein Milchglas. Fünf dieser Negative zeigen Objekte aus der Installation, eines davon ist mit zwei Löchern und zwei Kreuzen in Braunkreuzfarbe versehen. Dieses von Beuys zusätzlich überarbeitete Negativ kann vielleicht als ein Zeigen seiner eigenen Wunden interpretiert werden. Das braune Kreuz ist ein unverwechselbares, immer wiederkehrendes Signum in Beuys’ Werk.
Von guter Erhaltung.

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