Franz Luby

Colosseo ministeriale (Der Amtsschimmel).

Details

Provenienz:
Galerie Wolfgang Ketterer, München 1979, Abb. im Lagerkatalog 122; Privatbesitz, Süddeutschland.

Beschreibung

Durch seine phantastischen, surreal anmutenden Werke steht Luby der Wiener Schule des Phantastischen Realismus nah. Seine eher manieristische Ausführung mit dem penibel genauen Pinselstrich grenzt ihn jedoch von dieser Gruppe ab und macht ihn zum künstlerischen Einzelgänger. Teil seiner Bildsprache ist die humorvolle, oft ironische Darstellung menschlicher Schwächen. Bei der Person am unteren Rand handelt es sich sicherlich um ein Selbstporträt: Luby war jahrzehntelang Postbeamter – hier bläst er ins Posthorn – und sein Kopf verschwindet hinter dem eines weißen Pferdes: Luby war ein hoher Amtsschimmel. Sein Name steht auf dem Sarg, der rechts getragen wird. Über diesem herrscht eine Paragraphenschlange. Luby entstammt einer Offiziersfamilie und besuchte selbst 1910-18 eine Militär-Realschule. Dementsprechend nimmt er hier auch Bezug auf die Armee: eine leere Offiziersjacke herrscht über die Szene, die Brust geschmückt mit dem Auge der Vorsehung, Symbol der Freimaurer und der Wahrheit. Jedes einzelne Element der Darstellung entpuppt sich so als interpretationsbedürftig und bedeutungsschwanger. – In gutem Zustand.

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