Südliche Gebirgslandschaft mit Rundtempel an einem Fluss.

Details

Mit einer Expertise von Prof. Giancarlo Sestieri, Rom, vom 29.2.2012.
Provenienz:
Privatbesitz, Bayern.

Beschreibung

Charakteristische Arbeit des zum Kreis der niederländischen Italianisanten in Rom gehörenden Jan Asselijn aus seiner reifen Schaffenszeit. Auch nach seiner Rückkehr nach Holland hielt der Künstler an seinen in Italien entwickelten, stimmungsvollen Landschaftsbildern mit südlichen Motiven in leuchtend gelbem Abendlicht fest.
Die asymmetrische, meisterhaft ausgeführte Komposition zeigt rechts ein steil aufragendes, zerklüftetes Felsmassiv, das von einem Bach, über den eine kleine Brücke führt, von einer Anhöhe links getrennt wird, auf die sich ein Reiter mit seinem Knappen zubewegt. Zwischen Baumkulisse am linken Bildrand und Felswand rechts wird der Blick über eine hügelige Landschaft weit in die Tiefe mit einem im fernen Dunst verschwimmenden Berg als hinterem Blickfang gelenkt. Sestieri hat die in zurückhaltenden grünen und grauen Farbtönen gemalte Szenerie als Campagnalandschaft nördlich von Rom identifiziert – entweder der unmittelbaren Umgebung von Orvieto oder dem oberen Tibertal zugehörig, das reich an Überresten antiker Bauten ist, wie der kleine Rundtempel im Schatten der Felswand belegt. Ideales Licht und ein poetischer Ausdruck prägen diese Darstellung, deren Wirkung ganz erheblich dem Feingefühl des Künstlers für atmosphärische Werte und den sorgfältig ausbalancierten Helldunkel-Gegensätzen geschuldet ist.
Wir danken Prof. Sestieri für die Identifizierung des Künstlers auf Grundlage digitaler Fotos und die freundliche Hilfe bei der Katalogisierung.
Leinwand doubliert. Mit einzelnen Craqueléspuren, vor allem im Himmel und vereinzelt Retuschen.