Louise Sophie Rugendas, geb. Dubois, vor dem….

Beschreibung

Diener CAT.9.2.R-O-28.
1838 hatte sich der Augsburger Industrielle Wilhelm Eduard Rugendas mit der aus der Schweiz stammenden Louise Sophie Dubois vermählt. 1847 wurde sein Vetter Moritz mit dem vorliegenden Porträt beauftragt. Moritz Rugendas, der erst kürzlich von seinem mehrjährigen Studienaufenthalt aus Südamerika zurückgekommen war, schildert die Dargestellte mit teils fein lasierendem Pinsel, teils in locker pastosem Duktus und offenbart sein besonderes Geschick, die europäisch-biedermeierliche Bildtradition mit den neugewonnenen Farbwelten Südamerikas zu vereinen: Das elegante Dreiviertelporträt im biedermeierlichen Ovalformat präsentiert die junge Ehefrau in elegantem Habitus und modischer Lockenfrisur. Der Hintergrund eröffnet den Blick auf drei repräsentativ aneinandergereihte Schweizer Motive: die Stadtsilhouette von Vervey (links) – den Genfer See (mittig) – die Kathedrale Nôtre Dame in Lausanne (rechts). Die kraftvoll angewandte Palette aber und die fast ungewohnt exotisch wirkenden Farbabstufungen – das satte Türkis des Kleides oder das flammendrote Bordeaux des Schals – zeigen schon deutlich die in Brasilien und Chile neuentdeckten Farbwelten seiner südamerikanischen Urwald- und Pflanzenbilder. – Mit vereinzelten Retuschen (vor allem im Himmel); stellenweise Bereibungen und kleinere Farbabplatzungen im Rahmenbereich; die Leinwand doubliert.
Ausstellung: Chile y Juan Mauricio Rugendas, Museo Nacional de Bellas Artes Santiago de Chile, 13. März-27. Mai 2007; Chile und Johann Moritz Rugendas, Kunstsammlungen und Museen Augsburg, 30. April-29. Juli 2008, Ausst. Kat. S. 36-38, Kat. Nr. 107, mit Abb. S. 36 und S. 152.
Provenienz: Familie Dubois, Augsburg.