Deutsch-Römer

Bildnis der Vittoria Caldoni im Dreiviertelprofil nach rechts.

Beschreibung

Mit einer schriftlichen Expertise von Dr. Claudia Nordhoff, Rom, vom 3.2.2011.
Vittoria Caldoni nahm, was die Resonanz ihrer Schönheit und ihre fast schon kultische Verehrung durch zahlreiche Künstler betraf, unter den Modellen ihrer Zeit eine Sonderstellung ein. Nachdem sie 1820 als fünfzehnjährige Winzertochter vom hannoveranischen Gesandtschaftssekretär Christian August Kestner in Albano „entdeckt“ worden war, wurde sie zwischen 1820 und 1835 zum bekanntesten Modell der Maler in Rom. Ihr Antlitz scheint einen Typus von idealer Frauenschönheit der Zeit verkörpert zu haben, der viele Maler und auch Bildhauer inspirierte. So wurde sie zur Projektionsfläche unterschiedlicher Idealvorstellungen, was erklären mag, wieso sich kaum zwei Darstellungen von ihr gleichen. Vorliegendes Porträt zeigt sie über die Schulter zurückblickend mit einer Kreole im Ohr und einem Netz über ihrem hochgesteckten Haar, am ehesten etwa der Bildnisauffassung von Wilhelm Hensel (vgl. „Bildnis Vittoria Caldoni“, Staatliche Museen, Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Nationalgalerie, Inv.Nr. NG 3/56) und Julius Schnorr von Carolsfeld (vgl. Bildnis Vittoria Caldoni, Staatliche Museen, Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. SdZ Nr. 69) vergleichbar. – Papier leicht gebräunt und mit kleinen Randmängeln, ansonsten gut.
Wir danken Frau Dr. Nordhoff für die Identifizierung der Dargestellten.
Literatur: Rita Giuliani, „Vittoria Caldoni Lapcenko. La „fanciulla di Albano“ nell’arte, nell’estetica e nella letteratura russa“, Rom 1995. – Amrei I. Gold, „Der Modellkult um Sarah Sissons, Emma Hamilton, Vittoria Caldoni und Jane Morris. Ikonographische Analyse und Werkkatalog“, Münster/New York 2009. – Ulrike Koeltz, „Vittoria Caldoni – Modell und Identifikationsfigur des 19. Jahrhunderts“, Frankfurt/M. 2010.

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