Details

Pencil on wove. (19)72. C. 21 : 15 cm. Signed and dated lower right. Framed.

Beschreibung

Christian Schad hat in seinem langen Künstlerleben ein vergleichsweise schmales Oeuvre geschaffen, und das gilt auch für die Zeichnungen. Die flüchtig hingeworfene Skizze ist nicht seine Sache, ihm geht es um das treffende und sorgfältige Erfassen einer Situation, einer Person. Gerade im Porträt entwickelt er diese Fähigkeit im Lauf seines Lebens zu einer Perfektion, die ihresgleichen sucht. Charakterisiert er in seinen Arbeiten aus den 1920er Jahren die Personen noch maßgeblich durch ihre Umgebung und durch Attribute, so kann er sich im vorliegenden Bildnis ganz auf den engen Bildausschnitt beschränken, der nur noch das Antlitz erfasst. – Die dargestellte junge Frau lernte Schad in Mailand kennen, wo sie als Mitarbeiterin seines Galeristen Emilio Bertonati tätig war. Ernst, fast verschlossen, jedoch vertrauensvoll blickt sie den Betrachter an, dabei unterstreichen die kurz geschnittenen Haare und das Fehlen jeder Attitüde ihre mädchenhafte, verletzliche Ausstrahlung. So verkörpert das einfühlsame Bildnis zugleich die Essenz der Zeichenkunst dieses großen Porträtisten. Schad selber war die Arbeit so wichtig, dass er sie nicht nur auf einen Holzstock übertrug, sondern zudem eine Kaltnadelradierung danach herstellte. – Mit Nadellöchlein in den Ecken, sonst sehr gut erhalten.
Literatur: Günther A. Richter, „Christian Schad. Zeichnungen 1918-1977“, Rottach-Egern, 1990, S. 61; Günther A. Richter, „Christian Schad“, Rottach-Egern 2002, S. 268 und 269.
Ausstellungen: „Christian Schad. Das graphische Werk und Schadographien“, Museum des 20. Jahrhunderts, Wien, 1978; „Christian Schad Retrospektive“, Staatliche Kunsthalle, Berlin, 1980; „Christian Schad. Werkschau“, Ernst-Barlach-Museum, Wedel, 1999; „Christian Schad. Vom Expressionismus zum Magischen Realismus“, Haus am Waldsee, Berlin, Museum der bildenden Künste, Leipzig, 1999-2000; „Christian Schad. Die Magie des Realen“, Kunsthalle Erfurt, 2000-2001; „Christian Schad. Zeichnungen, Graphiken und Schadographien“, Städtische Galerie, Schloss Wolfsburg, 2001.
Beiliegt: Derselbe. Eva. Holzschnitt auf Bütten, ca. 18,5 : 12 cm (Blattgröße ca. 29,5 : 20,5 cm). Späterer Abzug, am unteren Rand typographisch bezeichnet.
Insgesamt 2 Bll.

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