Beschreibung

Vorms 151.
Typische, ausdrucksstarke Arbeit Masereels in der er mit breiten Spachtelstrichen ein einfaches, dunkles Interieur mit Sitzbank und Tisch schafft und die zwei Figuren, Mann und Frau, in unterschiedliche Richtung setzt und so Spannung erzeugt: der zur Seite gerichtete, introvertierte Blick der Frau steht im Kontrast zu dem frontal sitzenden und aus dem Bild heraus starrenden Matrosen. Obwohl an einem Tisch sitzend, findet scheinbar keine direkte Interaktion statt. Masereel versuchte stets in seinen Bildern einen humanistischen Gedanken zum Ausdruck zu bringen und so werden die Personen in ihrer Verlorenheit und Verlassenheit in der modernen Zivilisation dargestellt. Das Bild wurde im Februar 1933 als Illustration zu Paul Morands Artikel „Marseilles: Chicago of the Latin World“ in der Zeitschrift „Vanity Fair“ veröffentlicht. Es veranschaulichte Morands Beschreibung des blauen Cafés, „in dem Matrosen angeheuert werden (…) falsche Papiere verkauft werden (…) (und) Marseilles Gangster ihre Todesstrafe erlassen bekommen, wie einem anderswo vielleicht der Strafzettel erlassen wird“. – Altersgemäß in gutem Zustand.

Provenienz:
Frank Crowninshield, New York (erster Herausgeber der Zeitschrift „Vanity Fair“).
Walter O. Schneider, Beverley Hills.
Sotheby’s, Parke-Bernet, New York 5.-6.10.1981, Los 436.
Sotheby’s, London 18.10.2000, Los 148.

Ausstellungen:
„A tribute to Frans Masereel 1889-1972“, Windsor, Ontario, Art Gallery of Windsor, 1990.
„From Expressionism to Resistance: Art in Germany 1909 – 1936. The Marvin and Janet Fishman Collection“, Milwaukee, Milwaukee Art Museum; Berlin, Berlinische Galerie; Frankfurt am Main, Schirn Kunsthalle; Emden, Kunsthalle; New York, The Jewish Museum; Omaha, Nebraska, Joslyn Art Museum; Atlanta, High Museum of Art, 1990-1992.
„Art as Resistance. The Marvin and Janet Fishman Collection“, Den Haag, Museum Escher in Het Paleis; Stockholm, Liljevalchs Konsthall; Helsinki, Helsingin Taidehalli; Brüssel, Palais des Beaux-Arts, 1995-1996.

Literatur:
Luc Durtain, „Frans Masereel“, Paris 1931, S. LI b, mit Abb..
Vanity Fair, New York, 39 Nr. 6, Februar 1933, S. 140, mit Abb..

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