Karl & Faber versteigert in seiner ersten Frühjahrsauktion ein kürzlich wiederentdecktes Aquarell von Caspar David Friedrich
Zum 250. Geburtstag des Künstlers präsentiert das Münchner Kunstauktionshaus am 17. Mai ein erlesenes Beispiel für die großartige Landschaftskunst des Romantikers
Am 5. September jährt sich Caspar David Friedrichs Geburtstag zum 250. Mal. Etliche Museen hierzulande ehren den bedeutendsten Künstler der deutschen Romantik mit großen Jubiläumsausstellungen – darunter die Hamburger Kunsthalle (restlos ausverkauft!), die Alte Nationalgalerie in Berlin und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Kaum zu glauben, dass der norddeutsche Maler, Grafiker und Zeichner in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Vergessenheit geraten konnte. Zumal inzwischen seine Landschaften als wegweisend für die moderne Kunst gelten. „CDF“ ist heute beliebter und begehrter denn je, auch seine Papierarbeiten werden auf dem Kunstmarkt hoch gehandelt.
„Umso mehr freuen wir uns, dass wir bei KARL & FABER zu Caspar David Friedrichs Jubiläumsjahr in unserer Frühjahrsauktion Alte Meister und Kunst des 19. Jahrhunderts ein besonderes, kürzlich wiederentdecktes Aquarell anbieten können“, sagt Heike Birkenmaier, Leiterin Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts bei KARL & FABER Kunstauktionen.
Das Blatt Morgennebel – Böhmische Landschaft (1828, Taxe: € 150.000/200.000) war lange in Privatbesitz und gehört zu einer Gruppe von Papierarbeiten, die Caspar David Friedrich in Nordböhmen, während einer „Kunstreise zufuss“ im Mai 1828 schuf. Das Werk entstand gegen Ende der Reise zusammen mit einem weiteren Aquarell, das heute im Statens Museum for Kunst in Kopenhagen aufbewahrt wird.
Die kleinformatige Landschaftskomposition geht bemerkenswert ins Abstrakte: Vier horizontale Farbstreifen bilden den Vorder- und Mittelgrund, dahinter verliert sich im Nebeldunst eine zart angedeutete Bergkette. Einzig ein Bildstock, ein religiöses Kleindenkmal, setzt in der Mitte einen Akzent.
Das Aquarell kann deshalb als ein
hervorragendes Beispiel für Caspar David Friedrichs großartige Landschaftskunst
gesehen werden. Die sorgfältig mit Tinte geschriebene Datierung und das Wort „Morgennebel“ tragen zudem wesentlich zur Komposition bei. Beides eignet sich laut Helmut Börsch-Supan, Kunsthistoriker und Caspar-David-Friedrich-Experte, zur Interpretation: 1828 hatte der Künstler eine krankheitsbedingte Krise noch nicht überwunden. Seine Kunstreise lässt sich als therapeutische Maßnahme verstehen. An ihrem Ende steht die Hoffnung Friedrichs, dass die aufgehende Sonne die nächtlichen Nebel auflöst und bessere Tage bevorstehen. Der im Zentrum stehende, mit einem Kreuz gekrönte Bildstock dient als religiöse Komponente. Er steht für das christliche Versprechen, dass das menschliche Leid im Jenseits überwunden wird.
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