Fulminanter Auftakt für Karl & Faber Jubiläumsaktionen

Die Sommerauktion der Altmeister und Künstler des 19. Jahrhunderts sorgte für viele Überraschungen – heftige Bietergefechte trieben die Preise enorm nach oben

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Karl & Faber Kunstauktionen erweist sich wieder als erste Adresse für Papierarbeiten. Peter Candids Federzeichnung Euterpe schießt von € 3.200 auf sagenhafte € 127.000*

• Heiß begehrt war in Auktion 316 romantische Malerei musealer Qualität – zum Beispiel die Spitzenwerke von Carl Spitzweg

• Das Münchner Kunstauktionshaus behauptet erneut seine Führungsrolle in der Druckgrafik. Nahezu alle Rembrandt– und Dürer-Lose wechselten ihren Besitzer – zu Top-Preisen

• Das einzige Werk einer Künstlerin in der Druckgrafikofferte erlebte starken Zuspruch: Angelica Kauffmanns seltene Radierung steigerte sich auf das 48-Fache des Aufrufs

Obwohl Karl & Faber Kunstauktionen als erste Adresse für Papierarbeiten gilt, hatte dies wohl keiner erwartet: Peter Candids Federzeichnung Euterpe (Los 166, um 1603) löste nach einem relativ niedrigen Aufruf bei € 3.200 ein heftiges Bietergefecht aus. Die Gebote über alle Kanäle hinweg trieben das Ergebnis in ungeahnte Höhe: Für unglaubliche € 127.000* geht die Muse der lyrischen Musik unter Applaus letztendlich dorthin, wo es sich der Geschäftsführende Gesellschafter von Karl & Faber, insgeheim erhofft hatte: in der Staatlichen Graphischen Sammlung München. Schließlich ist Candids Blatt bisher das einzige, das sich mit dem „Musentempel“, dem ehemaligen Gartenpavillon der Münchner Residenz, in Verbindung bringen lässt. Im Vorfeld der Versteigerung hatte Dr. Rupert Keim den Direktor der graphischen Sammlung, Dr. Michael Hering, darin bestärkt, auf das Blatt zu bieten. „Es war uns ein Herzensanliegen, dass dieses Blatt für München erhalten bleibt“, so Rupert Keim. „Das war gestern unter vielen anderen Überraschungen die schönste“, freut sich auch Heike Birkenmaier über den erfolgreichen Zuschlag, Leiterin Alte Meister und Kunst des 19. Jahrhunderts bei Karl & Faber.

Nicht weniger spannend ging es zu, als Carl Spitzwegs Sonntagsjäger (Los 78, um 1845) unter den Hammer kam. Für € 200.000 ging das humorvolle Gemälde an den Start – und wurde für satte € 406.400* einem Sammler aus Deutschland zugeschlagen. Er konnte sich gegen ein Museum im Ausland durchsetzen. Zudem erzielte ein weiteres Werk des beliebten Münchner Künstlers einen Spitzenpreis: Auf der Bastei (Los 79, um 1856) kam auf € 203.200* (Aufruf: € 160.000) und landete damit in den Top 5 der Auktion 316.

Friedrich Nerlys Blick über den Bacino di San Marco in Venedig (Los 56, um 1840) konnte das Limit noch nicht erreichen und wurde für € 292.100* unter Vorbehalt zugeschlagen. Verhandlungen hierzu stehen noch aus. Münchens Malerfürst Franz von Stuck brachte es mit seinem witzigen Gespann Kentaur und Amor (Los 154, 1902) auf € 152.400* (Aufruf: € 100.000). Drei Gemälde konnten sich besonders erfolgreich steigern: Johann Georg von Dillis Wildbach bei Ohlstadt (Los 48, um 1820) verdoppelte mehr als den Aufruf – von € 16.000 auf € 35.560; Alfred von Wierusz-Kowalskis Halt am Gasthaus (Los 72) überraschte mit einem Ergebnis von € 38.100* (Aufruf: € 12.000) und Wilhelm Buschs Ölstudie Bayerischer Bub (Los 62, um 1858) bekam fast das Dreifache (€ 33.020*) des Aufrufs (€ 12.000). Für den vor allem als Zeichner und Dichter bekannten Künstler hat sich Karl & Faber Kunstauktionen inzwischen zum wichtigsten Auktionshaus entwickelt.

Wie kaum anders zu erwarten, erzielten die Münchner Druckgrafikexperten erneut Top-Ergebnisse in diesem Bereich. Von der reichhaltigen Dürer-Rembrandt-Offerte verkauften sie mit 66 Blättern nahezu das gesamte Angebot – auch hier teilweise mit enormen Steigerungen. Albrecht Dürers Kleine Passion (Los 287, um 1508-1510) stieg von € 28.000 auf fast das Vierfache (€ 107.950*), sein Meisterstich Ritter, Tod und Teufel (Los 272, 1513) erhielt mit € 114.300* den höchsten Zuschlag in dieser Abteilung. Rembrandt Harmensz. van Rijns Studienblatt mit Kopf des Künstlers, einem Bettlerpaar, Kopf eines alten Mannes und einer alten Frau erzielte nach einem heftigen Schlagabtausch ein Ergebnis von € 101.600* (Aufruf: € 32.000).

Eine besondere Überraschung gab es, als sich die umfangreiche Auktion bereits dem Ende zuneigte. Das einzige Werk einer Künstlerin in der sonst männlich dominierten Druckgrafikofferte erzielte ein spektakuläres Ergebnis: Angelica Kauffmanns höchst seltene Radierung Selbstbildnis in bregenzerwälder Tracht (Los 347) konnte den Aufruf um das 48-Fache steigern: von dreistelligen € 320 auf fünfstellige € 15.240*!

 

Karl & Faber Auktion 316 Top 5:

Los 78 | Carl Spitzweg: Der Sonntagsjäger | Ergebnis: € 406.400* | Aufruf: € 200.000
Los 79 | Carl Spitzweg: Auf der Bastei | Ergebnis: € 203.200* | Aufruf: € 160.000
Los 154 | Franz von Stuck: Kentaur und Amor | Ergebnis: € 152.400* | Aufruf: € 100.000
Los 166 | Peter Candid: Euterpe | Ergebnis: € 127.000* | Aufruf: € 3.200
Los 272 | Albrecht Dürer: Ritter, Tod und Teufel | Ergebnis: € 114.300* | Aufruf: € 40.000

* alle Angaben inkl. Aufgeld (27 %) ohne MwSt. und ohne Gewähr

 

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