Alexandre Calame

The Temple of Serapis in Pozzuoli

Details

Provenienz:
Privatbesitz, Schweiz.

Description

Alexandre Calames stimmungsvolle Ansicht des sogenannten Serapistempels von Pozzuoli am Golf von Neapel ist weit mehr als eine bloße Vedute; sie ist auch Ausdruck einer tiefverwurzelten romantisierenden Sehnsucht nach dem Süden. Darüber hinaus illustriert sie aber auch eine aktuelle wissenschaftliche Diskussion über erdgeschichtliche Vorgänge, in der die Theorie der Vulkanier, zu denen auch Goethe gehörte, durch den Aktualismus abgelöst wurde. Der Tempel ist im eigentlichen Sinne kein Heiligtum, sondern die ehemalige Markthalle der antiken Gründung. Insgesamt 48 Säulen säumten bis 205 n. Chr. einen Innenhof, bis dieser verfiel, dann teilweise im Meer verschwand und wieder angehoben wurde. 1830 dienten die drei noch stehenden Säulen dem schottischen Geologen George Charles Lyell als Beweis für seine Theorie des Aktualismus, der zufolge die Erdoberfläche nicht durch plötzliche, zumeist katastrophale Ereignisse geformt wird, sondern durch die graduelle Wirkung von heute noch zu beobachtenden Phänomenen. An den heute noch stehenden drei Säulen – die höchste misst 12 Meter – sind auch auf Calames Gemälde jene Fraßspuren von Bohrmuscheln sichtbar, die Lyell in seiner Annahme bestärkten, dass das Heben und Senken der Erdoberfläche langsam, doch konstant ablief.

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