Auction 326: Modern Art | Evening Sale – from 6 pm | 6 June 2024
Pablo Picasso

Visage de Marie-Thérèse

Details

Herausgegeben von der Galerie Percier, Paris. Neben dieser Auflage erscheinen 200 weitere Exemplare als Frontispiz des Buches “Picasso” von André Level, Paris 1928.

Bloch 95; Baer 243 c (von c).

Description

• Eine der frühesten Darstellungen von Picassos Muse und Geliebter Marie-Thérèse Walter
• Die Arbeit trägt zunächst den schlichten Titel Visage, da Picasso, noch mit Olga Khokhlova verheiratet, die Affäre mit Marie-Thérèse geheim halten will
• Die sanft gezeichneten Linien verleihen Marie-Thérèse‘ skulpturalen Zügen eine innige Zärtlichkeit

Picasso trifft Marie-Thérèse Walter 1927 vor einem Pariser Kaufhaus. Er wendet sich an sie mit den ikonischen Worten: “Mademoiselle, Sie haben ein interessantes Gesicht. Ich würde Sie gerne porträtieren, ich bin sicher, wir werden gemeinsam Großes erreichen, ich bin Picasso”. Sie ist fast dreißig Jahre jünger als er und er ist verheiratet und hat einen Sohn. Dennoch wird Marie-Thérèse rasch seine Geliebte und Muse. Gestärkt durch diese neue Beziehung, beginnt für Picasso eine intensive Schaffensperiode.

Diese Lithografie ist eine von Picassos frühesten Darstellungen seiner neuen Muse. Sie entsteht zuerst als Frontispiz zur Vorzugsausgabe eines Buches über den Künstler und wird später als Separatauflage veröffentlicht. Zuerst gibt er die Identität des Modells nicht preis, da er den Beginn ihrer Affäre geheim halten will, er bezeichnet die Arbeit schlicht als Visage. In dieser Kreidelithografie lässt Picasso eine traditionelle Regel des Porträts – die Darstellung des ganzen Kopfes – hinter sich, um in einer extremen Nahsicht die ebenmäßigen, klassischen Züge seiner Geliebten hervorzuheben. Die sanft gezeichnete, fast zärtliche Darstellung der Gesichtszüge und der enge Bildausschnitt vermitteln ein Gefühl von Intimität und Intensität, fast so, als sei der Betrachter in das Geheimnis ihrer Liaison eingeweiht.

Marie-Thérèse Walter (1909–1977) beschreibt ihre erste Begegnung mit dem Künstler wie folgt: “Er nahm mich mit in sein Atelier. Er sah mich an, er verführte mich. Er schaute immer wieder auf mein Gesicht. Als ich ging, sagte er: ‚Kommen Sie morgen wieder‘. Und danach hieß es dann immer ‚morgen‘.” Die Beziehung zwischen den beiden und die künstlerische Inspiration, die Picasso durch sie erlebt, wird jahrzehntelang halten.

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