Details

Enders 18.Oe.30

Mit einer Expertise von Dr. Rainer Enders, Frankfurt/Oder
vom 1.11.2006 (in Kopie)

Ausstellung:
The George Economou Collection, Municipal Gallery of Athens, Athen 2011, mit farb. Kat.-Abb. S. 162.

Provenienz:
Privatsammlung Polen;
Ketterer, München 12.6.2007, Los 141;
Privatsammlung, Europa .

Description

• Aus der wichtigen Werkgruppe der Revolutionsbilder
• Topp visualisiert seine ungebrochene Hoffnung trotz tiefer Bestürzung über die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen auf dem Weg zur Weimarer Republik
• Kubistisch durchkomponierter Bildaufbau mit starken Bilddiagonalen und intensivem, rotblauem Farbspektrum

Dr. Rainer Enders schreibt in seiner Expertise: “Das Gemälde gehört zu Topps ‚Revolutionsbildern‘ und stammt höchstwahrscheinlich aus der Zeit Ende des Jahres 1918. Das Geschehen in der Darstellung erweckt den Eindruck eines allgemeinen Zusammenbruchs, der dem politischen Zustand des Deutschen Reiches von 1919 adäquat ist. Das Stürzende, sich z.T. Durchbohrende der kubistischen Formen in ihren Linienüberschneidungen ist allgegenwärtig, nichts scheint Bestand zu haben. Die Darstellung ist gedrängt, die fast schmerzhafte Enge muss sich in einer gewaltsamen Entladung lösen. Die bildbestimmende Diagonale linksoben-rechtsunten prägt eine dramatische Auseinandersetzung zwischen dem roten Mönch und der blauen Figur, die ersterer mit entschlossener Gebärde gerade beendet zu haben scheint – die blaue Figur ist im Stürzen begriffen, der Rote Mönch holt seinen Gegner aus der Höhe herunter. Aktive Bestandteile der Szene sind der Lochstern und ein stilisierter Vogel, die auch in Topps Gemälden ‚Schwarz-Weiß-Rot‘ zu finden sind. Als stabilisierendes Element wirkt der Baum im Vordergrund. Der Bildinhalt – kubistische Formen, Fenster, Stern und Menschendarstellungen – ist typisch für Topps Arbeiten aus dieser Zeit. Das Bild weist eine deutliche Verwandtschaft zu Topps ‚Roter Beter‘, ‚Schwarz-Weiß-Rot‘ und ‚Spitze Formen‘ auf. Die Gestaltung hebt sich deutlich von seinen ‚Kriegsbildern‘ und den kubistischen Darstellungen von 1917 ab. (…) Der Fundort des Bildes in Westpolen läßt die Möglichkeit offen, es könne 1945 aus Topps Atelier in Meseritz nach der Besetzung der Stadt durch die Rote Armee in andere Hände gelangt sein. (…).”

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