Description

Das Œuvre von Ross Bleckner umfasst ganz unterschiedliche Werkkomplexe: psychedelische Streifenbilder, architektonisch anmutende Abstraktionen, florale Kompositionen oder schwarze Bilder mit malerischer Unschärfe. In all seinen Werken untersucht Bleckner die Schnittstellen von Psychologie, Biologie und persönlicher Identität durch Malerei. Motivische Referenzen wie Urnen, Kronleuchter, Vögel, Blumen oder Gehirnstrukturen werden Gegenstand seiner Arbeiten. Diese Assoziationen sind Referenzen an die Vergänglichkeit, die der Künstler immer wieder zu greifen versucht. Dabei widmet er sich verschwindenden Motiven und wählt für seine Malerei den lebendigsten Zeitpunkt. Das Blumengemälde RB-6950 wirkt auf den ersten Blick wie ein Schnappschuss eines voll blühenden Blumenstraußes. Wie viele seiner Blumenkompositionen ist auch diese Arbeit aus der Vogelperspektive gemalt. Die Blumenköpfe neigen sich in verschiedene Richtungen, manche stärker, manche schwächer in ihrer Farbintensität. Durch die teilweise runden, kurvigen Pinselstriche lässt das Bild vermuten, dass die volle Blüte vielleicht auch schon vergangen ist. Eine rosa Blume im oberen Drittel zeigt bereits den einsetzenden Verfall, während die orangeroten und gelben Blütenblätter mit ihrer Farbkraft Lebendigkeit versprühen. Es ist eben doch nur ein Strauß, der dem Lauf der Zeit ausgesetzt ist und jede sich darin befindliche Blumenart welkt individuell dahin. In einem Interview mit dem Artforum International bekräftigte er diese Suche nach der richtigen Momentaufnahme mit “I find pleasure in painting them and then seeing what happens when they become just a trace of something left. I’ve always been amazed by what’s not there anymore.”