Hans Purrmann

Küstenlandschaft bei Fano.

Details

Fano bay. Oil on canvas. (1940). C. 38.5 : 46 cm. Signed lower left. Framed.
While living in Florence, Purrmann spent the summer months of 1940 and ‘41 in Fano, a resort at the Adriatic Sea. Fano repeatedly inspired him to paintings in which he juxtaposes the rich reddish-yellow hue of the buildings and the earth with the deep blue of the sky. Our painting, too, is a subtle symphony of colours, confirming the artist to be one of the main figures of German colourism.

Description

Lenz/Billeter 1940/08.
Purrmann zog 1935 nach Italien, um die Verwaltung der Deutschen Künstlerstiftung Villa Romana in Florenz zu übernehmen. 1943 musste er nach dem Sturz Mussolinis Italien verlassen und floh in die Schweiz. Während der Sommermonate 1940/41 hielt sich Purrmann im adriatischen Badeort Fano auf, ein Ort, der schon damals für seine ausgedehnten Strände bekannt war. Im ersten Jahr malte Purrmann wiederholt Fano und besonders den Hafen. In diesen Gemälden setzt er die rötlich-gelben Farben des Strandes oder der Baumasse gegen einen tiefblauen Himmel ab. Purrmann malte mindestens noch eine – etwas größere und weitere – Ansicht der Bucht (siehe Lenz/Billeter 1940/10). Unser Bild wirkt skizzenhafter – aber auch intimer. Der Bildausschnitt wurde verkleinert. Der Künstler konzentriert sich hier ganz auf die teils mit deutlich erkennbaren einzelnen Pinselstrichen aufgetragenen Farben. Die bunten Fischerboote, die die Farben der italienischen Flagge aufgreifen, die blau-weiß gestreiften Badehäuser, deren Farben im Himmel widergespiegelt werden, das türkisgrüne Meer und der rötliche Boden vereinen sich in diesem Bild zu einem regelrechten Fest der Farben. Die fröhlichen, meist pastellfarbigen Kolorite erinnern an Raoul Dufy, doch im Gegensatz zu Dufy oder auch Vlaminck verzichtet Purrmann fast völlig auf das Schwarz. Purrmann lebte von 1905 bis 1914 in Paris und traf dort auf die französische Avantgarde im Café du Dôme, allen voran Henri Matisse. Er setzte sich in dieser Zeit intensiv mit dem Fauvismus und seiner Benutzung der Farbe als unabhängiges konstruktives Element auseinander. In unserem Bild von 1940 erkennt man den Einfluss der französischen Künstler, doch schafft Purrmann eine ganz eigene Kunst mit einem persönlichen Verständnis der Farben, die realistisch und doch intensiviert nicht nur eine Gegend, sondern auch ein Gefühl der sommerlichen Frische und mediterranen Leichtigkeit wiedergeben. Dieser meisterliche Umgang mit der Farbe bestätigt den Künstler als einen der wichtigsten Vertreter des deutschen Kolorismus.
Verso auf dem Keilrahmen mit dem Stempel des Ausrüsters für Künstlerbedarf in Florenz. Dort ebenfalls mit der Nummerierung “78” in Rot.
In sehr gutem Originalzustand.
Provenienz: Geheimrat Prof. Dr. Heinrich Wieland, München.

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