Aleksandr Konstantinovich Bogomazov

Landschaft mit sitzender Frau.

Details

Landscape with a seated woman. Oil on canvas. (C. 1912-13). C. 58 : 57 cm. Framed.
Bogomazov was educated at the Kiew Art School before spending some time in Moscow in 1906 and 1907. Here he worked in the studios of Fyodor Rerberg and Konstantin Yuon, which was to lead to an explosion of colour in his art. Bogomazov turned to Russian futurism in 1912, writing a treatise on painting and its elements in 1914. In this he explained his understanding of quantitative and qualitative rhythms in art. This painting, too, is constructed around a clear, structural rhythm, with the large tree building a slightly off-centre vertical axis, stabilising the dynamic composition. Further horizontal areas support the clear structure, only to be broken up by the firework of colours. Colour has become an expression of the virtual dynamics found in his landscapes. Finally, oblique brushstrokes, spikes, and jagged edges break up all order of the pictorial surface to create a uniform impression of pure energy.

Description

Bogomazov studierte drei Jahre lang in Kiew an der Kunstakademie. Nach seinem Abschluss hielt er sich zwischen 1906 und 1907 in Moskau auf. Hier besuchte er die Ateliers von Fyodor Rerberg und Konstantin Yuon, und sah Werke der französischen Meister, darunter auch Gauguin. Diese Impressionen sollten zu einer Explosion der Farbe in seinen Werken führen. Von Viktor Borissov-Musatov beeinflusst wandte er sich erst dem Symbolismus zu, bevor er nach eigenen Angaben ab 1912 den russischen Futurismus als seinen Stil annahm. Seine Arbeiten behielten auch weiterhin einen existentiellen, vitalen Aspekt, doch die Bedeutsamkeit der Formen und ihre eigene Energie fasziniert jetzt den Künstler. Bogomazov suchte eine materielle Fassbarkeit als Reaktion auf die Ausschweifung der spätromantischen Gefühle der Impressionisten und seiner Vorgänger. Seine Ideale fasst er 1914 in einem unveröffentlichten Manifest “Das Gemälde und seine Elemente” zusammen, in der er seine futuristische Anschauung von quantitativen und qualitativen Rhythmus erklärte. Auch in diesem Gemälde lässt sich durch die starke Linienführung ein klarer Rhythmus erkennen. Der Baum, unter dem die Frau ruht, erscheint als leicht verschobene, vertikale Achse des Geschehens und hat eine stabilisierende Wirkung auf die Dynamik der Formen. Weitere horizontale Ebenen unterstützten den klaren Aufbau, der durch das Feuerwerk der Farben wieder aufgebrochen wird: die Farbe wird zum Ausdruck der empfunden Dynamik seiner Landschaft. Die Frau, die in ihrem Lehnstuhl eingeschlafen ist, den Kopf auf die Seite geneigt, wirkt doch voller innerer Eindringlichkeit. Zacken, Kanten schräge Pinselstriche sprengen die klare Ordnung, um letztendlich die Bildfläche aufzulösen und ein einheitliches Gefüge einer reinen Energiequelle zu bilden.
In sehr gutem Originalzustand.
Provenienz: Christoph Czwicklitzer, Baden-Baden (wohl in Paris erworben); Karl & Faber, Auktion 173, 3. /4. Juni 1987, Los 547.

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