Alexej von Jawlensky

Large still life: Roses blue-purple harmony

Details

Fest im Rahmen montiert. Zur Katalogisierung nicht ausgerahmt.

Jawlensky/Pieroni-Jawlensky 2007.

Literatur:
Zwischen Tradition und Moderne. Ausgewählte Werke des IXX. (sic!) Jahrhunderts und der Klassischen Moderne, Lager-Katalog 19, Galerie Rosenbach, Hannover 1979, mit farb. Abb. S. 37.

Ausstellung:
Alexej von Jawlensky, Galerie im Erker, Sankt Gallen 1958;
Alexej von Jawlensky, Galerie Änne Abels, Köln 1958, Kat.-Nr. 47, mit s/w Abb.;
Alexej von Jawlensky – Adolf Hölzel, Städtische Kunstsammlungen, Bonn 1958, Kat.-Nr. 35;
Alexej von Jawlensky, Haus am Waldsee, Berlin 1958, Kat.-Nr. 84, o. Abb.;
Alexej von Jawlensky, Fränkische Galerie am Marientor, Nürnberg 1959, Kat.-Nr. 49;
Alexej von Jawlensky, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 1959, Kat.-Nr. 54;
Wilden. Expressionisme van Brücke en Der blaue Reiter, Museum Fundatie, Zwolle 2016, außer Kat.;
The Savages of Germany. Die Brücke and Der Blaue Reiter Expressionists, Kumu Art Museum, Tallinn 2017/18;

Provenienz:
Leonard Hutton Galleries, New York;
Privatsammlung, Hannover;
Privatsammlung, Süddeutschland.

Descrizione

• Expressiv farbintensives Stillleben aus dem Spätwerk des Künstlers
• Lebensfreude, Vitalität und Zuversicht vermittelnde helle und heitere Farbigkeit
• Mit der typischen kobaltblauen Vase am linken Bildrand

“Als ich etwas Erleichterung in meinen Händen fühlte, malte ich gleich große Bilder, nur Stillleben, meistens Blumen. Sie sind sehr schön in Farben …”
Alexej von Jawlensky

Das Gemälde “Großes Stillleben: Rosen Blau-Lila Harmonie” nimmt eine besondere Stellung im Spätwerk von Alexej von Jawlensky ein. Auf einem – für seine Verhältnisse – recht großen Karton malt er allen politischen und gesundheitlichen Widerständen zum Trotz beeindruckend frei und scheinbar unbeschwert in kontrastreichem Kolorit tiefrote, blau-violette und gelbe Rosen. Links leuchtet eine vom Bildrand angeschnittene kobaltblaue Vase, die sich über die gesamte Höhe des Bildes erstreckt. Sie ist eine wiederkehrende Konstante in Jawlenskys Stillleben, gegenüber dem stets variierenden Blumenarrangement, das hier sogar ein wenig in den Bildraum hinein gerückt ist. Die runden Blüten heben sich in kraftvoller Farbigkeit von den gestreckten Formen der Vasen und dem flächigen, reduzierten Hintergrund ab.

Die überaus beschwerlichen Umstände des Künstlers zur Entstehungszeit des Werkes sind dem Motiv nicht anzusehen. Da sind zum einen die politischen Veränderungen seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Januar 1933, die Jawlensky zum Rückzug ins Private zwingen. Seine Werke werden in den öffentlichen Museen beschlagnahmt und auf den nationalsozialistischen Propaganda-Ausstellungen als “Entartete Kunst” diffamiert. De facto hat er Ausstellungsverbot. Zum anderen leidet er seit 1929 unter gravierenden arthritis-bedingten Lähmungserscheinungen der Hände und Kniegelenke. Trotz zahlreicher Klinik- und Kuraufenthalte verschlechtert sich sein gesundheitlicher Zustand zunehmend und seine Beweglichkeit nimmt rapide ab. Doch weder die äußeren noch die gesundheitlichen Umstände können Jawlensky vom Malen abhalten. Er entwickelt eine eigene Methode, um trotz seiner teils massiven körperlichen Beschwerden und der fortschreitenden Versteifung seiner Finger weiterhin arbeiten zu können. Auf überwiegend kleinen Karton- oder Papierformaten gestaltet er nur mit langen, durchgehenden Pinselstrichen seine Motive. Er besinnt sich dabei auf die beiden für sein Œuvre so charakteristischen Bildgattungen, die er bereits Jahre zuvor, während seines Exils in der Schweiz in den Jahren 1917 bis 1920, für sich entdeckt hatte: Das menschliche Antlitz und Naturmotive. So kann er bis zur vollständigen Lähmung im Jahr 1938 insgesamt eine erstaunlich hohe Anzahl an kleinformatigen Werken realisieren. Noch 1934 beginnt Jawlensky mit seiner letzten großen und berühmten Serie, den “Meditationen”. Zu den Naturmotiven findet Jawlensky während seiner Kuraufenthalte durch dort entstandene Landschaften zurück. In Wiesbaden, wo er kaum noch die Wohnung verlassen kann, malt er bis 1938 neben den “Meditationen” in erster Linie kleinformatige Blumenstillleben. Diese Blumenarrangements verbinden ihn mit der Natur und dem Leben außerhalb der Wohnung, an dem er nicht mehr teilhaben kann. Aufgrund seiner fortschreitenden Lähmungen muss sich Jawlensky bei den Blumenstillleben ebenso wie bei den Gesichtern der “Meditationen” auf einfachste künstlerische Mittel beschränken und die Motive in starker Vereinfachung und auf das Wesentliche reduziert wiedergeben. Er verzichtet auf Umrisslinien, Pflanzen und Gegenstände entstehen allein durch die kurzen, sich teils überschneidenden horizontalen und vertikalen Pinselstriche. Anders als die in dunklen Farbtönen gehaltenen mystisch-religiösen “Meditationen”, sind die Blumenbilder von hellen und heiteren Farben geprägt und vermitteln Lebensfreude, Vitalität und Zuversicht. Sie entstehen nicht in Serie, sondern als Einzelstücke und sind für Jawlensky Ausdruck der Hoffnung, die er verspürt, wenn es ihm phasenweise besser geht.

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