Details

Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.

Description

1703 hatte der Rhetorikprofessor Pater Wolfgang Rinswerger, Präfekt am Fürstbischöflichen Lyceum in Freising, beim Münchner Hofbildhauer Wolfgang Leuthner eine Madonnenfigur für die Hochschulaula des Freisinger Seminars in Auftrag gegeben. Die Marienfigur, für die die Zeitgenossen bald die Bezeichnung Freisinger Seminarmadonna fanden, sollte spiritueller Mittelpunkt der kurz zuvor gegründeten Marianischen Kongregation sein. Schnell weitete sich die Verehrung der Madonna über den Kreis der Kongregation aus. Sie entwickelte sich zu einem Gnadenbild, das nicht nur von den Einwohnern der Stadt, sondern auch von auswärtigen Personen aufgesucht wurde. 1820 wurde die Originalfigur nach der Säkularisation in die Freisinger Wieskirche überführt, seit 1848 ist sie verschollen. Über ihr Aussehen geben mehrere Kupferstiche und ein anonymes Gemälde im Freisinger Diözesanmuseum Auskunft, das um 1735 datiert wird. In ihrer typischen Darstellung als Maria Immaculata steht sie auf einer Weltkugel, mit einem Fuß auf einer Mondsichel und dabei eine Schlange als Symbol der Erbsünde zertretend; mit ausgestreckten Armen ohne Kind, in einer Hand das Lilienszepter haltend, auf dem Kopf ein Blumenkranz. Unsere Skulptur könnte eine frühe Kopie der Freisinger Seminarmadonna sein. Gesamterscheinung wie einzelne Formen, etwa die Agraffe am Mantelschluss, das ovale Medaillon mit der Darstellung der Heiliggeist-Taube und die Spitzenmanschetten an den Ärmeln sind bis ins Detail übernommen. Die Darstellung der Maria Immaculata als Braut des Heiligen Geistes war im 18. Jahrhundert überaus populär. Geschnitzte Figuren fanden auch in Prozessionen Verwendung. – Durchweg mit Wurmlöchlein und mit Farbausbrüchen. Verso im Sockel ein Sprung, ebenso rückseitig am Mantel. Verso mit Hängevorrichtung.

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