Details

Achim Moeller, Direktor des Lyonel Feininger Project LLC, New York – Berlin, hat die Echtheit dieses Werkes, das im Archiv des Lyonel Feininger Project unter der Nummer 04-07-94-106 registriert ist, bestätigt. Mit einer Fotoexpertise vom 18.10.2022.

Provenienz:
Nachlass Feininger, verso mit dem Nachlassstempel;
Privatbesitz, Süddeutschland (seit ca. 40 Jahren);
Privatbesitz, Süddeutschland, im Erbgang an den jetzigen Besitzer.

Description

• 1933, in für Feininger schwieriger Zeit entstanden
• Bilder vom Meer dominieren in diesen Jahren das Werk des Künstlers
• Typische Papierarbeit Feiningers: prismatisch gebrochene Bildelemente in Tusche werden mit Aquarellfarbe gefüllt

Das 1933 entstandene Aquarell malt Feininger in einer für ihn zunehmend schwierigen Zeit. Nach einer langen Phase der Bedrohung wird 1932 das Bauhaus in Dessau, an dem Lyonel Feininger unterrichtet, auf Anordnung des neu gewählten nationalsozialistischen Kreistages geschlossen. Wie viele ihrer Freunde und Kollegen am Bauhaus sind die Feiningers daraufhin gezwungen, umzuziehen und anderswo ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Feininger lebt mit seiner Frau Julia abwechselnd in dem Seebad Deep an der Ostseeküste und in Berlin. Er arbeitet wenig und fühlt sich zunehmend isoliert und entfremdet, da die politische Repression des Naziregimes im ganzen Land um sich greift.
In dieser Zeit dominieren Bilder vom Meer sein Werk. Inmitten der zunehmenden Unruhe in der Welt um ihn herum bietet die Arbeit am Meer dem Künstler eine willkommene Zuflucht: “Die schönste Landschaft kann meine faszinierte Aufmerksamkeit nicht so festhalten wie die Natur am Meer und alles, was mit dem Wasser zusammenhängt.” (Lyonel Feininger, City and Sea 1905-1955, Ausstellungskatalog, London 1998, S. 2).
Feininger legt bei seinen Papierarbeiten, wie auch bei unserem Aquarell, das kompositorische Grundgerüst als Federzeichnung mit den typischen, wie prismatisch gebrochen erscheinenden Bildelementen an, die er anschließend mit Farbe füllt. Allerdings hat Feininger an einigen Stellen das Blau des Meeres ausgespart, wodurch die Wasseroberfläche unruhig erscheint. Im Vordergrund des Bildes fährt ein Boot mit vollen Segeln, dahinter ragt ein großer Eisberg in den schwarzen Nachthimmel – die Szene wirkt bedrohlich und spiegelt wohl die Situation wider, in der sich Feininger damals befindet.

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