Johann Carl Andreas Ludewig

The youth of Bacchus

Details

Provenienz:
Joseph Clemens Prinz von Bayern (1902-1990), München;
Privatbesitz, Süddeutschland.

Description

Der Bacchus-Mythos lehrte die Menschen, dass es wahrer Wahnsinn sei, immer nur die Vernunft walten zu lassen. Bacchus (griech. Dionysos) war der nicht eheliche Sohn Jupiters mit einer Sterblichen und wurde schließlich aus dem Oberschenkel des Göttervaters geboren. Zunächst von den Nymphen versorgt, übernahm die “Erziehung” des in die Flegeljahre gekommenen Halbgottes der schmerbäuchige, stets betrunkene Silenos. Zu seinem Gefolge gehörten die Satyrn, die bald auch den durch die Lande vagabundierenden Bacchus begleiteten. Bacchus’ größter Verdienst war wohl die Entdeckung, wie man aus Trauben Wein herstellt. Hier trinkt er gierig aus einem goldenen Füllhorn, das ihm von einer Mänade angereicht wird. Er hat sich zur Rast in einer von wildem Wein umrankten Laube auf dem Rücken eines handzahmen Löwen niedergelassen. Rechts sitzt der geflügelte Amor. Er hat seinen Pfeilköcher beiseitegelegt und hält sich eine Maske mit dem bärtigen Profil Jupiters vors Gesicht. Dieses szenische Detail mag darauf anspielen, dass sich aus dem Dionysos-Kult bei den Griechen die Kunstform des Theaters herausbildet hatte, ein Spektakel, bei dem ausgelassen getanzt, musiziert und getrunken wurde. Links sitzt ein Satyr, der in einen Aulos bläst, bestehend aus zwei Musikrohren, die zum Spielen V-förmig gehalten werden. Am Boden liegt der mit Weinlaub bekrönte Thyrsosstab, außerdem weitere Instrumente wie eine Handtrommel und Zimbeln.
Bacchus war gewissermaßen die Kehrseite des Apollonischen, förderte das Dionysische zutage. Statt Form und Ordnung zu wahren, verführte er dazu, sich aller geltenden Zwänge zu entledigen. Im Rausch schlug er aber auch über die Stränge, bis die neu gefundene Freiheit in ungehemmte Ausschweifung bis hin zur ekstatischen Raserei ausartete.
Werke des Berliner Malers Johann Carl Andreas Ludewig sind ausgesprochen selten. Biografische Details sind nur wenige bekannt. In den “Berliner Abendblättern” vom 10. Oktober 1810 heißt es lediglich, dass Ludewig “leider! zu früh verstorben” sei (S. 9). Dokumentiert ist seine zweimalige Teilnahme an den Ausstellungen der Preußischen Akademie der Künste, Berlin.

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