Details

Ausstellung:
Thomas Erdelmeier, Manfred Pernice, after the butcher – Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst und soziale Fragen, 2008.

Provenienz:
Galerie Neu, Berlin;
Privatsammlung, Berlin, 2010 bei Vorgenannter erworben.

Description

Das Herzstück des “Kaskel-Treffs” bildet eine z-förmige Holzbank, teilweise farbig gestaltet. Kaffeetassen hängen seitlich an Haken, Keramikschüsseln, ursprünglich gefüllt mit allerlei Knabbereien, stehen darauf und eine Vielzahl von Büchern, lose auf der Bank verteilt, laden zur Lektüre ein. Zu der Arbeit gehören außerdem würfelförmige Hocker, die das Ensemble vervollständigen. Wie so häufig, benutzt Manfred Pernice auch für diese Arbeit einfache, zum Teil gebrauchte bzw. vorgefundene Materialien, die ihrerseits bereits Geschichten erzählen.
Der “Kaskel-Treff” entstand 2008 für eine kleine Ausstellung in der Galerie “after the butcher” in Berlin-Lichtenberg. Die Galerie befindet sich in einer ehemaligen Fleischerei und versteht sich als nicht-kommerzieller Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst und soziale Fragen.
Ganz in diesem Sinne bezieht sich Manfred Pernice in “Kaskel-Treff” auf einen beliebten Kieztreffpunkt, den Kaskel-Treff. Dieser befand sich zum Zeitpunkt der Ausstellung keine 100 Meter von den Galerieräumen entfernt in der Kaskelstraße. Dort kamen die Bewohner der Gegend bei Kaffee und Kuchen zusammen, um Bücher zu tauschen oder auszuleihen oder um einfach nur miteinander ins Gespräch zu kommen. Ein Ort, an dem das gesellschaftliche Miteinander, der soziale Austausch, unabhängig von kommerziellen Interessen, im Vordergrund stand. Nach der Wiedervereinigung gab es eine Vielzahl solcher Orte in Berlin, im Laufe der Zeit sind sie jedoch – aus unterschiedlichen Gründen – zumeist verschwunden.
Ortsspezifische sowie soziokulturelle Referenzen, wie sie dem Betrachter bei “Kaskel Treff” begegnen, sind typische Merkmale der Kunst von Manfred Pernice. Ausgehend von Beobachtungen seines urbanen Umfelds, werden gesellschaftliche Phänomene und Verschiebungen kritisch hinterfragt. Das Spannungsverhältnis zwischen Kunst und Alltag, Handwerk und industrieller Produktion, Innen und Außen usw. tritt dabei immer wieder zutage. An der Grenze zwischen Skulptur und Architektur schafft der Künstler so neue Beziehungswelten und spielt mit unterschiedlichen Assoziations- und Gedankenräumen.
Manfred Pernice, der seit 2012 eine Professur für Bildhauerei an der Universität der Künste in Berlin innehat, gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen Bildhauern. Sein Werk wurde mehrfach auf der Biennale in Venedig sowie auf der documenta in Kassel gezeigt.

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