Karl Christian Sparmann

Landscape with a waterfall by moonlight

Description

Der aus Meißen gebürtige Carl Christian Sparmann, der am Kunstmarkt in letzter Zeit vor allem mit seinen kleinen Bach- und Wiesenstücken reüssieren konnte, hat einige Jahre in der Schweiz verbracht. Nachdem er 1822 Schüler des Norwegers Christian Clausen Dahl an der Akademie in Dresden geworden war, verhalf ihm 1824 dessen Empfehlung zur Stelle eines Zeichenlehrers der Königin Hortense von Holland und ihres Sohnes Louis Napoleon, des späteren Kaisers von Frankreich, in Arenenberg im Kanton Thurgau am Bodensee. Sparmann blieb drei Jahre im Dienste der fürstlichen Familie; er kehrte 1826 nach Dresden zurück, um 1828 ein zweites Mal in die Schweiz zu gehen, wo er in Lenzburg im Kanton Aargau die Stelle eines Zeichenlehrers annahm. Von dort kehrte er 1831 wieder nach Dresden zurück und war dort bis zu seinem Lebensende als Landschaftsmaler tätig.
Die Jahre in der Schweiz waren prägend für sein künstlerisches Schaffen; ein Großteil seines Werks besteht aus Motiven aus den Schweizer Alpen. Wie viele Künstler vor ihm hat sich auch Sparmann die Schweiz erwandert – auf diesen Wanderungen entstanden zahlreiche Zeichnungen und Ölstudien, die er nach seiner Rückkehr nach Dresden für Gemälde verwendete. Auch unser Gemälde ist in der Schweiz entstanden – auch wenn es sich bisher nicht genau lokalisieren lässt, deuten die schneebedeckten Berggipfel im Hintergrund auf eine hochalpine Landschaft. Hauptmotiv sind allerdings nicht die Berge, sondern das durch Wolken brechende Licht des Mondes, dessen Licht sich auf einem Wasserfall spiegelt. Das wilde Wasser stürzt, helle Schaumkronen bildend, zwischen großen Felsbrocken als Wasserfall zu Tal – wie das Licht darauf liegt, macht Effekt, doch legt es auch offen, was Sparmanns erster Biograf Ernst Sigismund allgemein angemerkt hat: dass sich seine Gemälde “oft hart in der Form” zeigen. In der Verhärtung der Formen macht sich vielleicht noch ein Rest Klassizismus bemerkbar, den Sparmann bei Joseph Anton Koch kennengelernt haben könnte, den er während der in Rom mit der Familie Napoleons verbrachten Wintermonate getroffen hat. Auch scheint die Schweizer Bergwelt des Tirolers noch nachzuklingen, doch die entscheidende Anregung erhielt Sparmann durch seine Auseinandersetzung mit ähnlichen Wasserfällen Jacob von Ruisdaels, die er in der königlichen Gemäldegalerie sehen konnte – 1822 beschickte er die Ausstellung in der Akademie mit drei Zeichnungen nach Werken Ruisdaels. Sein Werk inspirierte auch Sparmanns Lehrer Dahl in seiner Ansicht der Lochmühle im Liebenthaler Mühletal, die auch Sparmann 1824 malte (Museumslandschaft Hessen-Kassel, Neue Galerie, Inv. Nr. AZ 131).
In Sparmanns Gemälden halten sich exakte Naturbeobachtung und romantische Züge die Waage; ähnliche Gebirgsbäche, auch als nächtliche, noch romantisch aufgeladene Mondlandschaft aus der Schweiz fanden sich zuletzt im Kunsthandel (van Ham, Köln, 15. November 2013, Los 642; Grisebach, Berlin, 27. November 2013, Los 164).

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