George Grosz

“Emigranten in Berlin”.

Details

Ausstellung:
“George Grosz: Dessins et aquarelles”, Galerie Claude Bernard, Paris Februar 1966, mit Abb.;
“Dada, exposition commémorative du cinquantenaire”, Musée d’art Moderne Paris und Kunsthaus Zürich 30.11.1966-30.01.1967, Kat.Nr. 102, ohne Abb.;
“Dada”, Centre Georges Pompidou Paris, 05.10.2005-09.01.2006, Kat.-Nr. 290, S. 572, mit Abb. und Nr. 3, S. 451 mit Abb.;
“George Grosz – Deutschland, ein Wintermärchen: Aquarelle, Zeichnungen, Collagen 1908-1959”, Max Ernst Museum Brühl des LVR, 11.9.-18.12.2011; Stiftung Ahlers Pro Arte/Kestner Pro Arte Hannover, 17.2.-17.6.2012, Kat.-Nr. 44, S. 103 mit ganzs. Farbabb.

Provenienz:
Galerie Claude Bernard, Paris;
Privatsammlung, Paris;
Galerie 1900-2000, David und Marcel Fleiss, Paris (dort vom Vorbesitzer 2010 erworben);
Ahlers Collection;
Privatsammlung, Norddeutschland.

Description

Verso wohl von fremder Hand datiert und nochmals in französischer Sprache betitelt.
Die Tuschzeichnung von Grosz aus 1921 zeigt nicht nur einer seiner typischen Szenen der Berliner Gesellschaft in den Cafés, sondern auch seinen unnachahmlichen Zeichenstil, den er vor allem ab 1915 bis in die 1920er Jahre einsetzt. Er benutzt in einer Zeichnung mehrere Rohr- und Metallfedern, um klare Linien in unterschiedlicher Stärke auftragen zu können. Dadurch entsteht eine große graphische Wirkung und Ausdruckskraft. Die Szene im Café zeigt einen russischen Emigranten, der wohl nach der russischen Revolution und dem Sturz der Zarenherrschaft nach Berlin geflüchtet war. Er ist ein hässlicher und dicker Mann ohne Haare, dessen Hosenträger kaum noch seinen Wanst halten können. Offensichtlich im Rausch des Alkohols – es steht schon die fünfte Flasche Schampus am Tisch, die leer getrunkenen liegen am Boden unter seinem Sessel verstreut – brabbelt er mit geschlossenen Augen: “Gott segne den Zaren”. Am selben Tisch sitzt ein schlanker Mann mit spitzen, grimmigen Gesichtszügen, die Haare streng nach hinten gekämmt. Im Hintergrund zeigt sich ein positiveres Bild: Ein Geigen- und ein Klavierspieler sorgen für musikalische Unterhaltung, ein Kellner serviert die Bestellung. – Schwach lichtrandig, kurzer hinterlegter Riss am linken Rand, umlaufend mit winzigen Reißnagellöchlein. Verso stellenweise alte Montagespuren entlang der Blattränder, sonst altersgemäß in sehr schönem Zustand.

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