Johann Georg von Dillis

Reuthberg Abbey near Dietramszell

Details

Messerer 55.

Literatur:
Richard Messerer: Georg von Dillis. Leben und Werk, in: Oberbayerisches Archiv 84, 1961, S. 91, Nr. 55 “Kloster Reutberg bei Dietramszell”.

Ausstellung:
Münchner Malerei um 1800, von Adolf Feulner, Ausst.-Kat. Galerie Heinemann, München 1920, S. 18, Nr. 15.

Provenienz:
Aus dem Besitz der Familie von Schilcher, Dietramszell.

Descrizione

Um 1800 gehört Johann Georg Dillis zu denjenigen Künstlern, die von München aus die oberbayerische Landschaft entdeckten und ihr ein “Gesicht” gaben. Berühmt sind heute seine kleinformatigen, bereits die Anmutung des Impressionismus ausstrahlenden Ölskizzen, in denen Dillis Motive aus Ohlstadt, aus Ruhpolding, vom Kochel- und Tegernsee auf die Leinwand bannte. Sie bezeugen unmissverständlich, dass die Natur und deren Beobachtung Dillis‘ Lehrmeister war; in ihnen gelangte er zu einer Freiheit der Malerei, die frei von Sentimentalität und Pathos ist; diese Landschaften sind “inhaltslos” (Peter Halm) und reine Anschauung der Natur. Man muss sich dies immer wieder vergegenwärtigen, um ermessen zu können, welch ein Solitär Dillis in der Kunst um 1800 ist, wie weit entfernt er gleichermaßen von den heroisch-klassischen Landschaften eines Joseph Anton Kochs oder von den religiös erlebten Landschaften eines Caspar David Friedrichs ist.
Wenn es sich um repräsentative Gemälde wie im vorliegenden Falle handelt – eine großformatige Ansicht des oberhalb des Kirchsees südlich von Dietramszell gelegenen Klosters Reutberg – , dann ist allerdings auch Dillis nicht ganz frei von Pathos und Tradition. Selten hat man ihn barocker erlebt: “Der Übersichtlichkeit des groß gesehenen Aufbaus entspricht eine Technik von ungewöhnlicher Wucht. Die branstigen, wild düsteren, lodernden Farben geben die Stimmung des sommerlichen Abends, sie sind aber mit einer solchen Intensität des Ausdrucks verbunden, daß man vergißt, daß eine südbayerische, mehr zur idyllischen Auffassung lockende Landschaft dargestellt ist” (Adolf Feulner). Tatsächlich fühlt man sich nach Italien versetzt, fühlt man sich angesichts der gewaltigen Komposition an klassische Landschaften von Annibale Carracci und Claude Lorrain erinnert. Insbesondere Claude, der Hauptvertreter einer idealistischen Landschaftsmalerei im 17. Jahrhundert, hatte für Dillis besondere Bedeutung – er besaß ein Exemplar der Reproduktionen nach dem berühmten “Liber Veritatis” von Claude, das Richard Earlom 1777 in zwei Bänden herausgegeben hatte, und kennzeichnete zahlreiche seiner Kompositionsstudien mit den Nummern aus Earlom. In der duftigen Erfassung der Abendstimmung klingt auch in unserem Gemälde noch Claudes Geist nach.
Es stammt aus dem Besitz der Familie von Schilcher in Dietramszell. Mit Matthias von Schilcher, wie die Familie Dillis in der Forstverwaltung tätig, war Dillis gut befreundet; Schilchers Porträt dürfte Dillis während eines Aufenthalts 1809 in Dietramszell gemalt haben (Privatbesitz), wo er “von den letzten Herbsttagen mit meinem Studium nach der Natur einigen Genuß haben wollte”, wie er König Ludwig berichtete. Gleichzeitig dürfte auch der Plan gereift sein, den Speisesaal des benachbarten, 1804 nach der Säkularisation durch Schilcher erworbenen ehemaligen Augustiner-Chorherrenstifts mit einem Landschaftszyklus der Dillis-Brüder auszustatten. Es ist wahrscheinlich, dass unser Gemälde, zu dem in Privatbesitz noch eine kleinere, in Details veränderte Variante existiert (Messerer, Nr. 56), zu diesem Zyklus gehörte; der bayerische Künstlerbiograf Felix von Lipowsky erwähnt bereits 1810 eine bedeutende Sammlung von Dillis-Werken im Besitz Schilchers, doch ob das vorliegende Gemälde bereits dazu gehörte, lässt sich nicht mehr nachvollziehen.

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