Carl Spitzweg

The hermit at the wine tasting

Details

Vgl. Wichmann 840.

Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.

Descrizione

Die Auseinandersetzung mit den Repräsentanten der Kirche ist in der Münchner Malerei der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein großes Thema. Es ist Ausdruck einer zunehmenden Säkularisierung, die bis heute auch in Bayern anhält. Die einzelnen Künstler sind dabei zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen gekommen – wie etwa die Zeitgenossen Eduard Grützner (1846-1925) und Carl Spitzweg das Thema auffassen, könnte nicht unterschiedlicher sein. Während Grützner das Bild des leutseligen, dickleibigen Mönchs als Zecher und Genussmensch propagiert, der jedes Gelage problemlos übersteht, zeigt Spitzweg den in sich gekehrten, kontemplativen Mönch. Er hat sich zurückgezogen in seine Einsiedelei, in seine Klause, wo er im Angesicht von Gottes Schöpfung über die Dinge des Lebens nachsinnt. Auf unserem kleinen, auf dem von Spitzweg geliebten Zigarrenkistenholz ausgeführten Gemälde hat sich ein weiß gekleideter Mönch, wohl ein Dominikaner, auf einem flachen Felspodest zur Mahlzeit niedergelassen – neben sich das Mahl und eine Flasche Wein. Weiter rechts steht ein Tisch, auf dem scheinbar achtlos Kleidungsstücke abgelegt sind – doch wem gehören sie? Das lässt Spitzweg bewusst offen – man möchte meinen, der Mönch ist fernab jeder Zivilisation auf sich allein gestellt, umgeben von einer aufgewühlten Natur, in der Siegfried Wichmann Reminiszenzen an Spitzwegs Reisen in die Seitentäler von Meran und Brixen erkennen möchte. Die umgebende Natur ist in Bewegung, in den Bäumen und Felsen lassen sich Fratzen und Grimassen erkennen, die den Mönch anstarren. Spitzweg selbst bekannte dazu, dass er Bäume so gern “grimassieren lasse”. Mag sein, dass sie auf das schlechte Gewissen des Mönchs anspielen, der sich weltlichen Genüssen hingibt, doch vor allem sind sie Ausdruck einer sich verändernden Welt, in der die Kirche den Kampf gegen die irdischen Versuchungen zu verlieren droht.

Mit einem Gutachten von Dr. Horst G. Ludwig, München, vom 4. Juni 2015.

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