Details

Provenienz:
Privatbesitz, Berlin.

Descrizione

FIDUS – Der Getreue II

FIDUS – der Getreue, wie ihn sein Lehrer Karl Wilhelm Diefenbach genannt hat -, dieser Weltverbesserer und Visionär, Theosoph und Esoteriker, der um 1900 einer der bekanntesten Maler und Illustratoren in Deutschland war, feiert im Oktober seinen 150. Geburtstag. Aus diesem Anlass können wir eine bemerkenswerte Auswahl seines künstlerischen Werks präsentieren, die die wichtigsten Bereiche seines Künstlertums – Malerei, Zeichnung und Druckgraphik – berührt. Im “Lichtgebet (Los 243)”, jener Ikone der Lebensreform- und Jugendbewegung, konzentriert sich eine Weltsicht, die trotz aller damaligen Krisen, gesellschaftlichen Umbrüchen und Verunsicherung die Welt verbessern und erneuern wollte. Es ist gleichsam ein außerkirchliches, dem Sonnenkult gewidmetes Andachtsbild für jene bürgerliche Schicht, die den Glauben an das tradierte Christentum bereits hinter sich gelassen hatte. “Das Zerfallen des Atoms war in meiner Seele dem Zerfall der ganzen Welt gleich. Plötzlich fielen die dicksten Mauern. Alles wurde unsicher, wackelig und weich”, konstatierte 1913 Fidus‘ Kollege Wassily Kandinsky. Die Situation um 1900 war der heutigen nicht unähnlich, auch heute löst eine Krise die andere ab, können wir im Tempo der Veränderung kaum mithalten und eine allgemeine Verunsicherung ist inzwischen unser ständiger Begleiter – dies mag den momentanen Erfolg von Fidus auf dem Kunstmarkt erklären, dass er für Themen künstlerischen Ausdruck fand, die uns auch heute noch berühren.
Die Kunst wurde damals zum utopisch-visionären Experimentierfeld, suchte nach Ausdrucksmöglichkeiten, den Lebenszwängen eine andere Welt entgegenzusetzen, die Welt im künstlerischen Prozess zu transformieren. Kaum ein anderer Künstler als Fidus hat diesen Gedanken in seinem Werk mehr Ausdruck verliehen, das zunehmend utopischen Charakter erlangen sollte. Sein Werk gerät zur Positionsbestimmung des menschlichen Individuums und fordert eine neue Beziehung zur Natur, die sich in Reinheit, Einfachheit und Natürlichkeit manifestiert. Ein Blatt wie “Gott und Natur” (Los 236) ist Ausdruck dieser tiefen Sehnsucht nach der Einheit von Gott, Mensch und Natur. Der religiöse Impetus verstärkt sich noch in den großartigen Zeichnungen der Erzengel Michael und Gabriel (Los 237 und 238), die bereits Fidus‘ erster Biograph Wilhelm Spohr zu seinen bedeutendsten Äußerungen zählte. Ihre dämonische Kraft zieht uns auch heute noch in ihren Bann, sie sind von einer künstlerischen Frische und haben nichts von ihrer bildnerischen Macht verloren. Auch Fidus‘ Zeichnungen für die theosophische Zeitschrift “Sphinx” von Wilhelm Hübbe-Schleiden, den Fidus 1890 kennengelernt hatte, sind tief in dieser Weltsicht verankert (Los 239) und nehmen bereits Gedanken des “Lichtgebets” vorweg. Diesen religiös inspirierten Arbeiten stehen dann Zeichnungen wie die wunderbaren Schlittschuhläufer gegenüber (Los 240), die in ihrer jugendstiligen Verspieltheit noch von seinem Lehrer Wilhelm Diefenbach inspiriert sind.

Bei dem zeichnerisch reizvollen Blatt handelt es sich um einen ersten Entwurf zu dem Tempelbild “In Allvaters Schoß”. – An den Ecken kleinere Fehlstellen, links und unten beschnitten, sonst gut erhalten.

Verso mit einer Echtheitsbestätigung von Elsbet Höppener-Fidus, 1957.

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