Der Einsiedler

Details

Literatur:
Günther Roennefahrt, Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, München 1960, S. 272, Nr. 1227, Abb.
Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, S. 357, Nr. 803, Abb. (mit falschen Maßen und Bildträger).

Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.

Descrizione

Das Erzählen von Einsiedlern gehört zu den großen Lebensthemen Carl Spitzwegs. Auf einer wild romantisch anmutenden, von üppiger Vegetation umgebenen Terrasse – seitlich ein Brunnen und eine spärliche Behausung – hat sich ein Einsiedler im Rücken eines Marterls auf einer Bank niedergelassen, um sein Buch zu studieren. Die kontrastreiche Wirkung von Licht und Schatten, die in unserer kleinen Skizze bereits voll angedeutet ist, hat Spitzweg genau in eine größere Fassung übertragen, die sich ehemals im Prager Rudolfinum befand (Wichmann 2002, WVZ 805). Eine dritte, noch größere Version befand sich Ende des letzten Jahrhunderts im Londoner Kunsthandel (54,6 x 40,6 cm, Christie’s, London, 15.10.1995, Los 61).
Unsere Fassung ist eine Wiederentdeckung, die den Verfassern der beiden maßgeblichen Werkverzeichnisse – Roennefahrt und Wichmann – nur in unzureichenden Abbildungen bekannt war. Notizen auf der Rückseite lassen vermuten, dass sie 1865 entstanden ist, und möglicherweise aus dem Besitz des Münchner Malers Anton Zwengauer (1810-1884) stammt, mit dem Spitzweg bekannt war.

Wir danken Detlef Rosenberger, Oberostendorf, für die Bestätigung der Authentizität des Gemäldes.