Meister Mz (Matthäus Zasinger)

Das Turnier.

Details

Bartsch Bd. 6, Nr. 14; Lehrs Bd. VIII, Nr. 18.
Provenienz:
Aus einer europäischen Privatsammlung.

Descrizione

Ganz ausgezeichneter, kräftiger und klarer Abdruck, mit einem ca. 1-3 mm breiten Rändchen um die Plattenkante. Der Stich ist auf dem Kunstmarkt von größter Seltenheit und dürfte in dieser Qualität nicht mehr erhältlich sein. Von den Lehrs bekannten, etwa 50 Exemplaren in festem Besitz sind nur ungefähr 15 alt, d.h. zur Entstehungszeit der Platte gedruckt. Sie haben als Wasserzeichen entweder die “Hohe Krone”, “Waage im Kreis” oder den “Ochsenkopf”. Unser Abzug dürfte aufgrund des verwendeten Wasserzeichens (vorliegendes “Wappen” nicht bei Lehrs abgebildet) in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts zu datieren sein.
Der großformatige Kupferstich ist ein Hauptblatt des Meisters, das sich durch seinen Detailreichtum und seine Erzählfreude besonders auszeichnet. Es gehört zu den qualitätvollsten Erzeugnissen der noch jungen druckgraphischen Technik in Süddeutschland. Bei der Szene wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass es sich um die früheste Darstellung eines Reiterturniers handelt, denn Lucas Cranach d.Ä. hat das Thema erst neun Jahre später in einer Holzschnittfolge aufgegriffen (vgl. Los 97). Heino Maedebach (Kat. Meisterwerke der Graphik 15.-18. Jh. aus dem Besitz des Kupferstichkabinetts Coburg, Coburg 1975, Nr. 52) hob deshalb die historische Bedeutung des Stiches hervor. Bartsch vermutete ein historisches, in München abgehaltenes Ereignis. Lehrs schränkt die unbedingte Sicherheit der Lokalisierung in München ein, hält es aber sehr wohl für möglich, dass der Meister MZ ein 1500 in der Münchner Innenstadt öffentlich abgehaltenes Ritterturnier verbildlichen wollte, dem Herzog Albrecht IV. von Bayern mit seiner Frau Kunigunde von Österreich vom Altan aus als Zuschauer beiwohnten. Diese Annahme wird von dem unterhalb der Jahreszahl angebrachten bayerischen Wappen gestützt. Mit dem großen öffentlichen Festraum, auf dem das Turnier stattfindet, wird der Marktplatz in München (heute Marienplatz) gemeint sein; der Brunnen in der rechten oberen Ecke spielt wohl auf den einst im Nordostteil des Marktplatzes befindlichen, von Jan Polack farbig gefassten Brunnen an. Dies bedeutet, dass es sich, neben Polacks Hochaltargemälde von St. Peter, um die früheste Darstellung handelt, die das Leben am Münchner Marienplatz überliefert. Neben seinem künstlerischen Wert ist das Blatt auch schon aus diesem Grund von großer historischer Bedeutung. – Verso mit einer kleinen Papierausdünnung im Bereich des rechten Hinterhufs des Pferdes vorne rechts, ansonsten von außergewöhnlich guter Erhaltung.

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