Künstler

Sigmar Polke

1941 Olesnica/ Polen – 2010 Köln

Sigmar Polke wurde 1941 in Schlesien geboren und musste 1945 mit seiner Familie nach Thüringen fliehen. 1953 übersiedelten sie nach Westdeutschland. In Düsseldorf absolvierte Polke schließlich eine Lehre zum Glasmaler und studierte dort im Anschluss von 1961 – 1967 an der Kunstakademie bei Karl Otto Goetz und Gerhard Hoehme. In den frühen 60er Jahren arbeitete Polke intensiv mit Gerhard Richter zusammen. Gemeinsam mit Konrad Lueg gründeten die beiden 1963 den Kapitalistischen Realismus. In den Jahren 1972, 1979 und 1982 nahm er an der documenta in Kassel teil. An der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg, war er von 1970 bis 1971 Gastprofessor und hatte dort von 1977 bis 1991 einen festen Lehrstuhl inne. In seinen frühen Arbeiten thematisierte Polke mit Ironie die konsumorientierte Freizeitgesellschaft, stellte Massenprodukte des alltäglichen Lebens dar. Sein Markenzeichen wurden aber die gerasterten Zeitungsbilder, mit denen er bevorzugt bedruckte Stoffe übermalte. Er arbeitete mit diversen künstlerischen Medien, so auch Fotografie, Film und Installation. Polke wurde vielfach prämiert, u.a. erhielt er 2000 den Kaiserring, Kunstpreis der Stadt Goslar, Mönchehaus Museum Goslar sowie 2010 den Roswitha-Haftman-Preis. Sein größter öffentlicher Auftrag war die Gestaltung der Kirchenfenster im Grossmünster Zürich, welche ihm 2006 im Rahmen eines Wettbewerbes zugeschrieben wurde. Die Fenster wurden 2009 fertiggestellt und eingeweiht. 2014-2015 widmeten das Museum of Modern Art, New York, die Tate Modern, London, sowie das Museum Ludwig, Köln, dem Künstler eine umfassende Retrospektive.

Werke