Künstler

Sebastian Vrancx

1573 – Antwerpen – 1647

Karel van Mander erwähnt Sebastian Vrancx als Schüler von Adam van Noort in Antwerpen, der auch Lehrer von Rubens, Jordaens und anderen Malern war. Es wird angenommen, dass Vrancx danach um 1597 nach Italien gegangen ist; 1600 ist er wieder in Antwerpen nachweisbar und wird Meister der Lukasgilde, deren Mitdekan er 1611, Oberdekan 1612 wird. Eng verbunden mit der Lukasgilde ist die Rhetoriker-Kammer der „Violieren“, in die Vrancx 1607 aufgenommen wird; er betätigt sich dort als Autor von etwa 13 Komödien und einigen Gedichten. Seine gesellschaftliche Stellung untermauert auch die Mitgliedschaft seit 1610 in der elitären Bruderschaft der Romanisten und seit 1613 in der Bürgerwehr, deren Kapitän er von 1621-1631 ist.
Als Maler von kleinfigürlichen Gesellschaftsstücken, von Volksszenen und Jahrmärkten, aber auch von Landschaften mit römischen Ruinen macht sich Vrancx schnell einen Namen. Besonders bekannt wird er durch seine Schlachtengemälde, mit denen er das flämische Militärgenre begründet. Er schildert mit seinen Darstellungen von Reiterkämpfen, Überfällen auf Konvois oder Plünderungen von Dörfern eine alltägliche Realität, denn das 17. Jahrhundert war in Flandern geprägt durch langanhaltende kriegerische Auseinandersetzungen. Allerdings dokumentiert Vrancx keine historischen Ereignisse, sondern schildert exemplarische militärische Situationen, die sich bei Sammlern großer Beliebtheit erfreuen.

Werke