Künstler

Otto Marseus van Schrieck

Um 1613 Nijmwegen – Amsterdam 1678

Über Herkunft und Ausbildung von Marseus van Schrieck ist kaum etwas bekannt. Wahrscheinlich hält er sich zunächst in Paris auf, wo er zusammen mit Willem van Aelst am Hofe Anna von Österreichs zusammengearbeitet hat, bevor er zusammen mit Mattheus Withoss nach Italien geht. In Florenz, wo er van Aelst wiedertrifft, ist er für Großherzog Cosimo III. de Medici tätig, und spätestens ab 1652 ist er in Rom und Mitglied der niederländischen Malergilde „Schildersbent“ mit dem Bentnamen „Snuffelaer“ – der Schnüffler, weil er in Gärten immer nach Pflanzen und Kleintieren gesucht hat.
Seine Vorliebe für farbenprächtige Insekten und kleine Reptilien macht van Schrieck zunehmend zum Gegenstand seiner Kunst. Nachdem er anfangs üppige Blumenstilleben gemalt hat, verschaffen ihm ab den 1660er Jahren seine Darstellungen aus der Kleintierwelt Anerkennung und kommerziellen Erfolg – spätestens seit 1663 ist er in Amsterdam nachweisbar, laut Houbraken, seinem frühen Biografen, hat er sich auch mehrmals in England aufgehalten.
Van Schrieck gilt als Hauptvertreter des von ihm entwickelten Waldstilllebens, des sogenannten Sottobosco – er spezialisiert sich seit den 1660er Jahren zunehmend auf die Darstellung von im Wald in Bodennähe lebenden Insekten und Reptilien, die er sich zu diesem Zweck auch in Terrarien hält. Seine lebensnahen Schilderungen, in denen er auch mit Schmetterlingsabdrucken experimentiert, von Naturdramen waren bei Klerus und Adel gleichermaßen beliebt – bei einem Besuch Ende Dezember 1667 in Amsterdam erwirbt Cosimo de Medici drei Gemälde.