Künstler

Karl Schmidt-Rottluff

1884 Chemnitz – West-Berlin 1976

Karl Schmidt-Rottluff wird 1884 in Rottluff bei Chemnitz als Karl Schmidt geboren und gibt sich erst ab 1905 selbst den Namenszusatz Rottluff. Er zählt zu den wichtigsten Vertretern des Deutschen Expressionismus. 1905 beginnt Schmidt-Rottluff zunächst ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Dresden. Im Juni desselben Jahres gründet er gemeinsam mit Erich Heckel, Fritz Bleyl und Ernst Ludwig Kirchner die Künstlergruppe „Brücke“. Im November findet die erste Ausstellung der Gruppe in Leipzig statt. Die Hamburger Kunsthistorikerin Rosa Schapire stösst 1907 als passives Mitglied dazu und Schmidt-Rottluff wird in den folgenden Jahren einige Porträts von ihr malen. Nachdem Pechstein durch seine Ausstellungstätigkeit bei der „Berliner Secession“ 1912 von den Wegbegleitern ausgeschlossen wird, löst sich die „Brücke“ 1913 auf. 1910 hatte sich Pechstein bereits an den Ausstellungen der Neuen Secession in Berlin beteiligt und 1912 an der zweiten Ausstellung des „Blauen Reiters“ in München sowie an der Sonderbundausstellung in Köln. 1911 zieht der Maler von Dresden nach Berlin um. 1914 wird Schmidt-Rottluff Mitglied der Berliner Freien Secession und kann seine erste Einzelausstellung präsentieren. Im Esten Weltkrieg ist er von 1915 bis 1918 in Litauen und Russland als Armierungssoldat im Einsatz. Nach Kriegsende heiratet er 1919 Emy Frisch. Ab 1931 zählt er zu den Mitgliedern der Preußischen Akademie der Künste, verlässt diese jedoch bereits zwei Jahre später. Nach der Machübernahme der Nationalsozialisten werden 1937 seine Werke beschlagnahmt und teils vernichtet. Dies führt schließlich 1941 zum Malverbot. Dies hat zur Folge, dass sich Schmidt-Rottluff mehr und mehr zurückzieht. Nur 1942 macht sich eine kleine Auflehnung bemerkbar, als Schmidt-Rottluff auf Schloss Kreislau trotz Malverbot mehrere Landschaftsbilder anfertigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird er 1947 als Professor an die Hochschule für bildende Künste in Berlin-Charlottenburg berufen und 1950 zum zweiten Vorsitzenden des wiedergegründeten Deutschen Künstlerbunds gewählt. 1955 nimmt er an der documenta 1 in Kassel teil. Aufgrund der Ideologie der damaligen DDR-Führung werden seine Werke ab Ende der 1940er Jahre kaum noch angekauft und es finden bis 1982 wenige Ausstellungen seiner Werke statt. Nach seiner Emeritierung 1954 hält sich der Künstler regelmäßig in Hofheim, am Lago Maggiore und an der Ostsee auf. Anlässlich seines 80igsten Geburtstags schlägt er 1964 ein Brücke-Museum in Berlin vor, das am 15. September 1967 eröffnet wird. Neben Werken von u.a. Erich Heckel werden von Karl Schmidt-Rottluff dort über 300 Werke verwahrt. In seinem Heimatort befinden sich fast 500 Werke in den Kunstsammlungen Chemnitz. Seine Frau Emy und er versterben 1975 und 1976 in nur wenigen Monaten hintereinander damals in West-Berlin, wo sie seit 1947 leben. Schmidt-Rottluff wird auf dem Waldfriedhof Dahlem beigesetzt. Viele Ehrungen werden dem Künstler zuteil wie u.a. 1929 der Villa-Romana Preis, 1946 die Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Chemnitz, 1956 erhält er den Orden Pour le Mérite und 1974 der Lovis-Corinth Preis. 1995 erscheint eine 300-Pfennig-Sonderbriefmarke mit dem Motiv „Gutshof in Dangast“. Seine Werke sind in vielen nationalen und internationale Sammlungen präsent und zeugen von seinem ungebremsten Schaffen ins hohe Alter.

Werke