Künstler

Johann Heinrich Tischbein d. Ä.

1722 Haina – Kassel 1789

Aus einer weitverzweigten, über mehrere Generationen tätigen Künstlerfamilie stammend, ist Johann Heinrich Tischbein nach der Lehre bei dem Tapetenmaler Johannes Zimmermann und dem Hofmaler Johann Georg von Freese in Kassel von 1736-41 bei seinem Bruder Johann Valentin tätig und steht im Dienste kleinerer Fürstenhöfe. 1743 geht er, finanziell unterstützt von Graf Johann Philipp von Stadion, nach Paris, wo er sich bei Carle van Loo weiterbildet; 1749 reist er zu Giambattista Piazetta in Venedig, 1750/51 hält er sich in Rom auf.
Nach der Übersiedelung nach Mainz im Gefolge von Graf Stadion erfolgt 1753 durch Landgraf Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel die Ernennung zum Hofmaler in Kassel, wo Tischbein sich 1754 niederlässt. In derselben Zeit beginnt er die Ausstattungsarbeiten im landgräflichen Sommerschloss Wilhelmsthal bei Kassel, für das er insgesamt 66 Gemälde malt, darunter die „Ahnen- und Schönheitsgalerie“ mit zahlreichen Damenporträts und den Telemachzyklus. Mythologischen Historien und Bildnissen bleiben seine bevorzugten Sujets auch während der französischen Besatzung, als er auf verschiedenen Reisen neue Aufträge außerhalb Kassels annimmt.
Neben seiner Tätigkeit als Hofmaler übt Tischbein seit 1762 das Amt eines Professors für Zeichnung und Malerei an dem neu gegründeten Collegium Carolinum aus und wird 1776 zum Professor an die Akademie der Künste berufen.