Künstler

Israhel van Meckenem

Um 1440/45 – Bocholt – 1503

Die Herkunft Israhel van Meckenems liegt in Dunkeln; man hat den Familiennamen van Meckenem als „von Meckeneheim“ gedeutet, doch ob die Familie aus Meckenheim bei Bonn stammt, lässt sich nicht belegen. Möglicherweise hat Israhel seine erste Ausbildung zum Goldschmied und Kupferstecher bei dem Meister der Berliner Passion erhalten, einem in der Rhein-Maas-Region tätigen Goldschmied und Kupferstecher, dessen Kupferstiche Israhel kopiert.
Seine offensichtlich frühe Spezialisierung auf den Kupferstich führt in auf seiner obligatorischen Wanderschaft an den Oberrhein in die Werkstatt des Meisters E. S., dem damals bedeutendsten Kupferstecher. Er vermittelt Israhel nicht nur das technische Rüstzeug, sondern auch eine thematische Bandbreite des Kupferstichs, die Israhel aufgreift: Auch von ihm stammen christliche Andachtsbilder, Stiche mit profanen Stoffen, Spielkarten und Alphabete bis zu Ornamenten, organisiert in einem Verlag und Vertrieb, wie er ihn ähnlich in der Werkstatt des Meisters E. S. kennenlernt.
Nach der Ausbildung in Süddeutschland kehrt Israhel nach Westfalen zurück, offensichtlich zunächst nach Kleve und 1580 wird er erstmals in Bocholt als Besitzer eines Hauses genannt. Er ist offensichtlich wohlsituiert und muss in Bocholt rasch eine florierende Werkstatt aufgebaut haben, denn 1582 wird er ausdrücklich als Meister geführt, der auch als Goldschmied Aufträge von der Stadt erhält. Einen Großteil seines mit etwa 550 Kupferstichen umfassendsten Werks des 15. Jahrhunderts machen neben eigenen Erfindungen Kopien nach dem Meister E. S., aber auch nach Albrecht Dürer und Martin Schongauer aus.