Künstler

Horst Ademeit

1937 Köln – 2010 Düsseldorf

Die Geschichte von Horst Ademeit ist weithin bekannt. Geboren 1937 in Köln, begann er als Textildesigner und studierte um die Wende der 60er und 70er Jahre eine Zeit lang an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Joseph Beuys. Nicht anerkannt und entlassen, wendet sich Ademeit in den 70er Jahren der Fotografie zu, um mit ihr die Realität so genau wie möglich zu dokumentieren, geleitet von der Paranoia, der zerstörerischen Kältestrahlung ausgesetzt zu sein. Das Opus Vitae von Ademeit ist zweifellos eine Serie von Polaroids. Jedes der 6006 (sic!) Fotos ist nummeriert, datiert und beschrieben, einschließlich der Informationen über Gerüche, Wetter und andere Umstände. Später arbeitete Ademeit auch mit der digitalen Fotografie. Das Gesamtwerk kann einerseits als eine Studie über den Wahnsinn betrachtet werden. Andererseits aber auch als eine allgemeine Obsession für Archive, die sich jeden Aspekt des Lebens und des Wissens aneignet. Zusammen mit selbst konstruierten Messgeräten lassen sich Ademeits Arbeiten in die Konzeptkunst einordnen, die dieselben Themen wie Sprache, Zeit und Wahrnehmung aufgreift. Entdeckt wurde der Künstler kurz vor seinem Tod im Jahr 2010 mit ersten Ausstellungen in Köln, in der Galerie Susanne Zander und der Sabine Schmidt Galerie. Kurz darauf produzierte die White Columns Gallery aus New York (2010) eine Dokumentation über Ademeit. Posthum fand seine erste Museumsausstellung „Secret Universe“ (2011), kuratiert von Lynne Cooke, im Hamburger Bahnhof in Berlin statt. Der Fotograf war auch auf der Biennale von Sao Paulo (2012) vertreten.