Künstler

Heinrich Aldegrever

1502 Paderborn – Soest um 1555

Über Heinrich Aldegrevers Biografie ist kaum mehr als sein Geburts- und Wirkungsort bekannt. 1502 in Paderborn geboren, ist er zur Ausbildung wahrscheinlich ins benachbarte Soest gegangen. Auf seiner Gesellenwanderung muss er mit niederländischer Kunst in Berührung gekommen sein – etwa mit Joos van Cleve und Jan Gossart -; genauso stark wie durch die niederländische Kunst ist er durch Albrecht Dürer beeinflusst, was nicht zuletzt sein an Dürer orientiertes Monogramm bekundet. Ob er allerdings bei dem Nürnberger in die Lehre ging, ist bis heute strittig.
Um 1526/27 ist Aldegrever wieder in Soest – zu dieser Zeit entsteht sein malerisches Hauptwerk, der Marienaltar in der Wiesenkirche. Aldegrevers künstlerische Entwicklung wird stark durch die Ereignisse der Reformation geprägt, als deren Anhänger er sich in seinem Werk zu erkennen gibt. Er wendet sich zunehmend der Kunst des Kupferstichs zu, den er mit der Erfindung detailreicher, lebendiger Bilderzählungen bereichert. Seine meist kleinformatigen Arbeiten behandeln neben religiösen auch antike und profane Themen; auch hält er bedeutende Persönlichkeiten seiner Heimat im Porträt fest. Sie bezeugen die gesellschaftlichen Umwälzungen am Übergang von der Renaissance zum Manierismus; datierte Kupferstiche Aldegrevers sind bis in das Jahr 1555 bekannt, danach muss er gestorben sein.

Werke