Künstler

Günter Fruhtrunk

1923 München – 1982 ebenda

Im Jahr 1941 meldete sich Günter Fruhtrunk freiwillig zum Kriegsdienst an. Während seiner Einsätze entdeckte er die Kunst für sich und aquarellierte Landschaften um das Kriegsgrauen zu verarbeiten. Nach dem Krieg begann er ein Privatstudium bei dem Maler und Grafiker William Straube, einem Schüler von Adolf Hölzel und Henri Matisse. Ende der 1940 Jahre begegnete er Willi Baumeister und Julius Bissier, deren Freundschaft ihm den Zugang zur Abstraktion ebnete. Er unternahm 1951 eine Studienreise nach Paris und lernte die Künstlerkollegen Robert Delaunay, Hans Hartung und Fernand Léger kennen. Er verlängerte seinen Aufenthalt, nachdem er vom Bundesland Baden-Württemberg 1955 ein Stipendium erhielt, um in den Ateliers von Fernand Léger und Jean Arp mitzuwirken. Sein Werk, zunächst dem Informel angelehnt, erfuhr einen Wandel als er 1955 in Kontakt mit der Galerie Denise René und dem Künstler Jean Arp kam. Günter Fruhtrunk wurde zunehmend konstruktiv-konkretistischer und fing an, mit Lineal und Zirkel zu arbeiten. Während sein Formenrepertoire geometrische Formen und schräge Linienkonstrukte beinhaltete, reduzierte er allmählich seine Bildinhalte auf schräge bildübergreifende Farbbahnen in unterschiedlicher Breite und Farbigkeit, die meist aus dem Bild herausfließen. Im Jahre 1961 verlieh die Stadt Köln ihm den Prix Jean Arp und 1966 erhielt er die Silbermedaille des Prix d’Europe von Ostende. Als er 1967 zur Lehrtätigkeit an der Münchner Akademie der Bildenden Künste berufen wurde, erhielt er zeitgleich die Aufforderung sowohl an der Biennale in Venedig als auch an der documenta IV in Kassel teilzunehmen. Der rasante Anstieg der Aufmerksamkeit, welche ihm in der Öffentlichkeit zuteil wurde, gipfelte im Jahre 1970 im Auftrag für die Gestaltung der Einkaufstüten von Aldi-Nord. Bis zu seinem unerwarteten Freitod 1982 lebte und arbeitete er in München.

Werke