Künstler

George Grosz

1893 Berlin – Berlin 1959

George Grosz wird am 26. Juli 1893 in Berlin als Georg Ehrenfried Gross geboren. Von 1909 bis 1911 studiert er an der Kunstakademie Dresden. Nach dem Diplomabschluss siedelt er 1912 nach Berlin über und wird dort Schüler von Emil Orlik an der Kunstgewerbeschule. Schon vor dem Ersten Weltkrieg entstehen verschiedene Gesellschaftsstudien und Karikaturen. Nach Beginn des Krieges tritt Grosz im November 1914 freiwillig als Infanterist ins Heer ein, um den mit einer zwangsweisen Einberufung verbundenen Fronteinsatz zu vermeiden. Er wird schon im Mai 1915 als dienstuntauglich entlassen. Als strikter Kriegsgegner will er keinen deutschen Namen mehr tragen und nennt sich seit 1916 „George Grosz“. 1919 tritt er der KPD und der „Novembergruppe“ bei, seine Kunst richtet sich zunehmend gegen die herrschende Klasse und prangert mit entlarvender Scharfsicht die sozialen Missstände an. Grosz ist Mitbegründer der Berliner Dada-Bewegung. Seine erste Einzelausstellung findet 1920 in der Galerie Hans Goltz in München statt. Grosz‘ Zeichnungen, in Sammelbänden veröffentlicht, sind ein großer Erfolg, auch in Kreisen, die seine politische Einstellung ablehnen. Auf einer Russlandreise 1922 trifft er Lenin und Trotzki. Seine Erfahrungen in Russland bestärken ihn in seinem Misstrauen gegen jede diktatorische Obrigkeit und veranlassen ihn zum Austritt aus der KPD. 1932 erhält Grosz einen Lehrauftrag für die New Yorker Art Students League. Aufgrund der zunehmend kritischen politischen Situation in Deutschland ergreift er die Gelegenheit seinen Lehrauftrag zu verlängern und verlegt 1933 seinen Wohnsitz nach New York. 1937 erfährt Grosz mit dem Guggenheim-Stipendium Würdigung. Zeitgleich wird sein Werk in Deutschland als „entartet“ gebrandmarkt und teilweise verbrannt oder billig ins Ausland verramscht. In den USA setzt der Künstler sein satirisches Oeuvre nicht fort, sondern kultiviert zunächst neben dem Aquarell eine naturnahe und mehr malerische Zeichnung und beginnt 1936 wieder in Öl zu malen. 1941 erhält er eine große Retrospektive im Museum of Modern Art in New York. In den 1950er Jahren reist Grosz immer häufiger nach Europa und kehrt 1959 endgültig nach Berlin zurück, wo er am 6. Juli stirbt. Heute sind seine Werke in Museen weltweit zu sehen, so z.B. im Museum of Modern Art in New York, im Centre Pompidou in Paris, in der Tate Gallery in London, in der Hamburger Kunsthalle und in der Neuen Nationalgalerie in Berlin.

Werke