Künstler

Gabriele Münter

1877 Berlin – Murnau 1962

Gabriele Münters wohlhabende Eltern fördern früh ihr künstlerisches Talent. Ab 1897 besucht sie die Damenkunstschule von Willy Spatz in Düsseldorf. Nach dem Tod der Eltern geht Münter für zwei Jahre nach Amerika und siedelt schließlich nach München über. Hier besucht sie die Kunstschule „Phalanx“, an der auch Wassily Kandinsky lehrt. 1903 verlobt sie sich mit dem verheirateten Mann. Zwischen 1904 und 1908 unternehmen sie gemeinsame Reisen nach Tunesien, in die Niederlande, nach Italien und nach Frankreich. Im August 1909 erwirbt Münter ein Haus in Murnau, dass sich schnell zum beliebten Treffpunkt junger Maler entwickelt und heute unter dem Namen „Münter-Haus“ der Öffentlichkeit zugänglich ist. Im gleichen Jahr wird Münter Mitbegründerin der „Neuen Künstlervereinigung München“. Die erste Ausstellung findet 1911 zusammen mit Marc und Kandinsky u.a. statt. Münters Ausdruckssprache wandelt sich nun von der impressionistischen Manier unter Einfluss der Fauvisten zur expressionistischen Ausdrucksstärke. 1911 treten Münter, Kandinsky, Marc, und Kubin aus der „Neuen Künstlervereinigung“ aus und gründen den „Blauen Reiter“. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs geht die Malerin 1914 mit Kandinsky in die Schweiz, da er sich in Deutschland nicht mehr aufhalten darf. Von 1915 bis 1920 lebt sie ohne Kandinsky in Skandinavien, der sich nun in Moskau niedergelassen hat. Nachdem Kandinsky im Februar 1917 seine zweit Frau Nina heiratet, verweigert er jeglichen Kontakt zu Münter, was sie sehr kränkt. Nach der endgültigen Trennung lebt Münter abwechselnd in Köln, München und Murnau. Depressionen halten sie zeitweise vom Malen ab. 1925 siedelt Münter nach Berlin um. 1931 lässt sie sich mit ihrem neuen Lebensgefährten, Johannes Eichner, fest in Murnau nieder. Ein Ausstellungsverbot durch die Nationalsozialisten zwingt auch sie 1937 zum Rückzug ins Privatleben. 1949 ist Münter mit neun Arbeiten in der Ausstellung des „Blauen Reiter“ im Haus der Kunst in München vertreten. Ab 1950 wird eine Gesamtausstellung ihres Werkes in zahlreichen deutschen Museen gezeigt. Im Jahr 1955 ist sie Teilnehmerin der documenta 1 in Kassel. Münter ist auch Mitglied im Deutschen Künstlerbund, an dessen Jahresausstellungen sie 1952 und 1960 teilnimmt. Der Stadt München schenkt sie 1957 ihre Kunstsammlung, zahlreiche eigene Werke, über 80 Bilder Kandinskys sowie Arbeiten anderer Mitglieder des Blauen Reiters, wodurch die Münchner Städtische Galerie im Lenbachhaus auf einen Schlag weltbekannt wird. Gabriele Münter stirbt am 19 Mai 1962 in Murnau. In den letzten Jahrzehnten ist das Werk Münters mit weiteren Ausstellungen wie einer Retrospektive (1992) und 2017 mit der Ausstellung „Gabrielle Münter. Malen ohne Umschweife“ gewürdigt worden. Zudem erstellt die Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung aktuell ein Werkverzeichnis der Gemälde. Das aktualisierte Druckgraphik Verzeichnis erschien bereits im Jahr 2000.

Werke