Künstler

Christian Rohlfs

1849 Niendorf – Hagen 1938

Christian Rohlfs zählt zu den wichtigsten Vertretern des deutschen Expressionismus. Neben Blumenstillleben ist die Landschaft das beliebteste Sujet. Rohlfs entwickelt auf Papier einen ganz eigenen Stil der Wassertempera und setzt dabei, wie auch sein Freund Emil Nolde, die Farbe im besonderen Maße ein. 1864 kommt Rohlfs durch einen Sturz auf dem Krankenlager zum Malen und wird 1869 in Berlin bei Ludwig Pietsch unterrichtet. Durch dessen Empfehlung fängt er 1870 unter Paul Thumann an der Großherzoglichen Akademie in Weimar an. 1873 führt sein Beinleiden schließlich zur Amputation des rechten Beins und er studiert nun bei Ferdinand Schauß. 1876 wechselt Rohlfs an die Weimarer Kunstschule ins Fach Aktmalerei zu Alexandre Struys. 1881 kommt es zum Zerwürfnis und er bezieht ein Freiatelier und arbeitet bei Max Thedy. Nachdem Rohlfs 1884 zum selbständigen Künstler erklärt wird, lockert sich sein Malstil ab 1888 in die impressionistische Richtung. 1900 kommt es durch Henry van de Velde zum ersten Kontakt mit Karl Ernst Osthaus, der mit der Gründung des Folkwang-Museums beschäftigt war. Nach Reisen mit Karl Arp siedelt Rohlfs 1901 von Osthaus nach Hagen über, wo er im Museum ein Atelier bezieht. 1903 entstehen erste Aquarelle. 1904 lernt er in Weimar Edvard Munch kennen und gibt sein Freiatelier auf. Zeitgleich beginnt seine Freundschaft mit Dr. Walter Kaesbach und er besucht zum ersten Mal Soest. 1905 verbringt Rohlfs teils in Soest und er freundet sich mit Emil Nolde an. Rohlfs wird 1907 Mitglied des Sonderbundes westdeutscher Kunstfreunde und 1908 des Deutschen Werkbundes. Nach 1908-10 lebt Rohlfs in Polling bei München, wo die ersten Holzschnitte entstehen. 1911 wird Rohlfs Mitglied der Neuen Sezession Berlin und des Hagener Folkwang-Bundes. Statt der Ölmalerei widmet er sich mehr und mehr der Temperamalerei. 1914 erschüttert der Kriegsausbruch Rohlfs so sehr, dass er kurz arbeitsunfähig wird. 1919 heiratet er Helene Vogt. Es finden mehrere Einzelausstellungen zu seinem 70. Geburtstag statt. Die 1920er Jahre sind von Reisen mit seiner Frau geprägt und es entstehen großformatige Wassertemperaarbeiten auf Papier, die an Stelle der Gemälde treten. 1924 erhält er zu seinem 75. Geburtstag den Ehrenbürger-Titel der Stadt Hagen und wird Mitglied der Preußischen Akademie der Künste Berlin. Weitere Reisen, vor allem nach Ascona, folgen und sein Gesundheitszustand fordert Kuraufenthalte. 1926 entstehen letzte druckgrafische Werke. 1929 finden mehrere Einzelausstellungen zu seinem 80. Geburtstag statt und die Stadt Hagen gründet das Christian-Rohlfs-Museum. 1936 werden erstmals Werke in den USA, im Detroit Institute of Arts, gezeigt. 1937 gilt Rohlfs als entarteter Künstler und er wird aus der Preußischen Akademie der Künste Berlin ausgeschlossen. Er erhält Ausstellungsverbot und mehr als 400 Werke werden aus deutschen Museen entfernt. 1937 findet seine letzte Ausstellung in der Galerie Ferdinand Möller in Köln statt. Anfang Dezember kehrt Rohlfs nach Hagen zurück und stirbt an 8. Januar 1938 in seinem Atelier.

Werke