Wols (Alfred Otto Wolfgang Schulze)

“collé sur Ingres” (Figural composition)

Details

Verso auf der Rahmenrückwand mit aufkaschierter alter Rahmenrückpappe, dort Etikett der Sammlung Fischer, Krefeld, sowie die Etiketten zu allen unten genannten Ausstellungen (außer Bremen/Houston 2013/14) und vom Kunst- und Museumsverein Wuppertal-Elberfeld mit handschriftlicher Datierung 1966.

Mit einer Fotoexpertise von Dr. Ewald Rathke, Frankfurt/Main, vom 30.11.2016.

Literatur:
Chiba, Shigeo, L’œuvre de Wols, Diss. Université de Paris I, Paris 1974, S. 168;
Van Damme, Claire, Kunst als catharsis en psychogenese, Gent 1985, Nr. 55, S. 107;
Gutbrod, Philipp, Wols. Die Arbeiten auf Papier (Werkverzeichnis), Diss. Phil. Universität Heidelberg, Heidelberg 2003, Nr. A 36, mit Abb.

Ausstellung:
Wols, Frankfurter Kunstverein Steinernes Haus, 1965/66, Kat.-Nr. 57, mit s/w Abb.;
Wols, Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven/Stedelijk Museum, Amsterdam 1966, Kat.-Nr. 47, o. Abb.;
Wols. Bilder, Aquarelle, Zeichnungen, Photographien, Druckgraphik, Kunsthaus Zürich/Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1989/90, Kat.-Nr. 4, mit farb. Abb.;
Wols – Die Retrospektive, Kunsthalle Bremen/The Menil Collection, Houston 2013/14, Kat.-Nr. 63, mit farb. Abb.;
Wols. Aufbruch nach 1945, Neue Galerie, Museumslandschaft Hessen, Kassel 2014, Kat.-Nr. 25, mit farb. Abb.

Provenienz:
Galerie Edouard Loeb, Paris;
Ray Moore, Seattle;
Grace Borgenicht Gallery, New York;
Sammlung Ernst O. Fischer, Krefeld 1965;
Sammlung Heinz und Gisela Friederichs, Frankfurt/Main;
Heinz und Gisela Friederichs-Stiftung, Frankfurt/Main;
Privatsammlung, Hessen, 2016 bei Vorgenanntem erworben.

Descrizione

• In Perfektion ausgearbeitete, feine und bereits weitgehend abstrahierte Zeichnung aus den frühen 1940er Jahren
• Das Werk ist seit den 1960er Jahren kontinuierlich auf wichtigen nationalen und internationalen Ausstellungen präsentiert worden
• Bedeutende Provenienzfolge mit Beginn in der Sammlung von Edouard Loeb, Paris, der vor dem Zweiten Weltkrieg einer der wichtigsten Sammler und Händler für surrealistische und kubistische Kunst war

Dr. Ewald Rathke schreibt in seinem Gutachten:
“Im Zentrum diese Aquarells steht eine dekonstruierte Figur. Sie reicht oben und unten fast bis an die Bildränder. Während ihr roter Hut und ihr roter Schuh noch relativ deutlich zu erkennen sind, hat Wols andere Körperteile, z.B. linke Schulter und linken Arm, zu von der Realität abweichenden biomorphen Formen verwandelt. Sie begegnen in ähnlicher Formgebung auch in anderen Aquarellen von Wols (siehe Gutbrod A 15, A 32, A 46). Wols könnte zu dieser Gestaltungsweise, bei der auf alle Andeutungen von Raum und Volumina verzichtet wird und die Umrisse der einzelnen Gestaltungselemente dezidiert konturiert sind, von Gemälden und Zeichnungen Mirós aus den späten zwanziger und dreißiger Jahren angeregt worden sein.
Da Wols seine Werke so gut wie nie datiert hat, ist die Bestimmung der Entstehungszeit schwierig. Rein gegenstandslose Werke, die immer mit organischen, nicht geometrischen Formen arbeiten, können noch in Paris 1938/39 entstanden sein (siehe Gutbrod A 15, A 16), aber durchaus auch erst Ende 1941 Anfang 1942 (siehe Gutbrod A 326-329), als Wols sich in seinen Aquarellen und Zeichnungen immer weiter von allen inhaltlichen und formalen Bezügen zur Realität entfernte.
Die nachvollziehbare succesive Realisierung des Bildaufbaus, die Sicherheit der an einer latenten senkrechten Mittelachse orientierten Komposition aus weitgehend separierten Bildelementen, die Perfektion der haarfeinen und dennoch in der Druckstärke variierten Konturen der biomorphen Gestaltungselemente, ihre minutiöse Strukturierung mit Mini-Punkten und Strichen und die bewusste, die Komposition berücksichtigende und unterstützende Trocknungsränder freie Kolorierung mit roter und blauer Aquarellfarbe legen nahe, dieses Aquarell nicht zu den Werken von 1938/39, sondern wohl eher denen von 1941/42 zuzurechnen.”

“Die tradierte Provenienz, die bis zu Edouard Loeb zurückgeht, der noch zu Lebzeiten von Wols einen Vertrag mit dem Künstler abgeschlossen hatte, ist ein wichtiges Indiz für die Echtheit diese Aquarells. (…) An der Autorenschaft von Wols gibt es nicht nur wegen der Provenienz, sondern auch aus formal-stilistischen Gründen nicht den geringsten Zweifel.”

* Tutte le informazioni includono la commissione a carico dell'acquirente (27%) senza IVA e senza garanzia. Salvo errori.
** Tutte le informazioni più la commissione a carico dell'acquirente e l'IVA e senza garanzia. Salvo errori.
*** Con riserva: L'offerta è stata accettata al di sotto del limite. L'acquisizione dell'opera potrebbe essere ancora possibile nella nostra vendita post-asta.
R = Le opere d'arte regolarmente tassate
N = Opere d'arte soggette a tassazione differenziata e provenienti da un paese non UE
Non è consentita la riproduzione e la distribuzione privata o commerciale di tutte le illustrazioni delle opere esposte nell'archivio della mostra e dell'asta. Tutti i diritti riservati.