Details

Verso auf dem Keilrahmen mit kleinem Zollstempel, diversen handschriftlichen Nummerierungen und Bezeichnungen sowie mit altem Etikettfragment, dort handschriftlich bezeichnet und nummeriert “2430”. Auf der Leinwand mit zusätzlichem Zollstempel und kleinem Klebeetikett.

Nicht bei Spies/Metken.
Mit einer Expertise von Werner Spies vom 10.5.1993 sowie mit einer Expertise von Dr. Jürgen Pech vom 13.10.2019. Das Werk wird in den in Vorbereitung befindlichen Ergänzungsband des Werkverzeichnisses von Sigrid Metken und Jürgen Pech aufgenommen.

Literatur:
Alexandrian, Sarane, Max Ernst, Paris 1986, mit farb. Abb. S. 119.

Ausstellung:
Schausammlung im Wechsel, Max Ernst Museum, Brühl 2006 (ohne Katalog);
Max Ernst – Yves Tanguy: Deux visions du surréalisme, Musée Paul Valéry, Sète 2016, Kat.-Nr. 8, mit farb. Abb.

Provenienz:
Galerie Daniel Malingue, Paris, 1982 erworben;
Privatsammlung, Paris;
Guy Loudmer, Paris 21.6.1993, Los 32;
Privatsammlung, Monaco;
Privatsammlung, Schweiz.

Descrizione

• Aus der Serie “La Mer”, die um 1925 im Küstenort Pornic entsteht
• Eines der frühesten Werke mit der selbstentwickelten Technik der “Frottage”/”Grattage”, die wegweisend für das gesamte folgende Œuvre des Künstlers sein wird
• Mit dieser Technik erschafft Ernst fantastische surrealistische Landschaften, die sowohl durch Elemente des Zufalls als auch durch Automatismus geprägt sind

Das Gemälde “Remous” (Wirbel/Strudel) entsteht während des Sommers 1925, den Max Ernst in der Bretagne (heute: Loire-Atlantique) verbringt. Es ist Teil der in Pornic entstandenen Serie “La Mer”, deren maritime Ästhetik von der ehemals bretonischen Küstenstadt inspiriert ist und damit eines der frühesten Werke mit der neu entwickelten Technik der Frottage bzw. Grattage.
Ernst negierte aus Prinzip herkömmliche Maltechniken und traditionelle Ikonografie, stattdessen verwendete er ganz eigene, neu entwickelte Techniken und Sujets. Die für seine gesamte künstlerische Karriere folgenreichste Erfindung ist die im Sommer 1925 in der Bretagne entwickelte Technik der Frottage und der daraus weiterentwickelten Grattage. Die Frottage ist eine Durchreibetechnik, bei der natürliche Formen wie Holzmaserungen oder Blattstrukturen auf Papier übertragen werden. Zwar hatte Ernst die Frottage bereits zuvor verwendet, aber nur in Verbindung mit anderen künstlerischen Techniken und noch nicht als eigenständige Technik. “Der ausgewaschene Holzfußboden in einem kleinen Hotel in Pornic an der Atlantikküste suggerierte ihm eine texturreiche, interpretationsfähige Ausgangswelt. Er legte auf die Dielen des Bodens Papier und rieb mit weichem Graphit die darunter stehenden Strukturen durch. Dank der Kombination der verschiedenartigsten, reliefhaft spürbaren Texturen bereichert er diesen Formenschatz und führte ihn, interpretierend, zu präzisen Zeichnungen über. Zu den Elementen, die herangezogen wurden, zählen neben Brettern u.a. Strohgeflecht, hartes Brot, Bindfaden, Kirschenstiele, Blätter, Rinde. Auch hier führt die Wiederverwendung der einzelnen Strukturen zur Vereinheitlichung. Es kommt zu einem Austausch der zeichnerischen Elemente von Blatt zu Blatt.” (Werner Spies, Max Ernst. Werke 1925-1929, Köln 1976, S. VII). In der Grattage adaptiert Ernst dieses Verfahren für die Ölmalerei, indem er mit dünnen Farbschichten bemalte Leinwand auf eine strukturierte Oberfläche legt und die Farbe wegkratzt, um reiche Muster zu erhalten: Das Material des Malgrunds wird sichtbar und suggeriert völlig neue Formen. Die Werke zeigen überwiegend stark abstrahierte, fantastische Landschaften, die mit nur wenigen Formen, Linien und Farben Sonne, Wellen, Horizont, Tag und Nacht andeuten. Die Grattage bleibt jahrzehntelang ein integraler Bestandteil von Ernsts Schaffensprozess und dient ihm als kreative Technik, seine Angst vor dem leeren Papier oder der leeren Leinwand zu überwinden. Auch bei den insgesamt sieben Bühnenbild-Studien, die Max Ernst 1926 für die legendäre Roméo-et-Juliette-Inszenierung des Ballets Russes fertigt, verwendete er die charakteristische Technik. Die so geschaffenen, stark abstrahierten Szenerien geben dem avantgardistischen Ballett im Vordergrund den größtmöglichen Freiraum und sind weit davon entfernt, traditionell oder beliebig zu wirken.

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