Lesser Ury

Quay on the Seine in the fog

Details

Verso mit französischem Malbedarfs-Etikett. Fest im Rahmen montiert. Zur Katalogisierung nicht ausgerahmt.

Mit einem Gutachten von Dr. Sibylle Groß, Berlin, vom 22.3.2009. Das Gemälde wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Gemälde, Pastelle, Gouachen und Aquarelle von Lesser Ury aufgenommen.

Ausstellung:
Neue Bilder aus zwei Weltstädten. Paris und Berlin, Kunstkammer Martin Wasservogel, Berlin 1928;
Lesser Ury – Gedenk-Ausstellung, Nationalgalerie, Berlin 1931, Kat.-Nr. 145 (“Seine-Quai”).

Provenienz:
Aus dem Nachlass des Künstlers, verso mit dem runden Etikett des Nachlassinventars (mit dem sehr schwach lesbaren Stempelaufdruck “Inv. Nr./Mappe/NACHLASS/LESSER URY” und der handschriftlichen Kreidenummer “129”) sowie mit dem Stempelaufdruck “NACHLASS/LESSER URY”;
Galerie Paul Cassirer, Lesser Ury – Nachlass-Auktion, Berlin 21.10.1932, Los 118;
Galerie Franke, Berlin (1932);
Galerie Neumeister, München;
Privatsammlung, Pfalz;
Lempertz, Köln 28.5.2009, Los 222;
Privatsammlung, Deutschland.

Descrizione

• Stimmungsvolles Spätwerk von der letzten Parisreise 1928
• Einzigartige Darstellung des nebelig-feuchten Lichtes der Märzsonne
• Gezeigt auf den wichtigen umfassenden Einzelausstellungen Lesser Urys 1928 und 1931

Lesser Ury reist 1880 mit gerade einmal 19 Jahren erstmals nach Paris, 1883 zum zweiten Mal. Das Leben in der französischen Metropole fasziniert ihn und es entstehen die ersten Gemälde mit Straßenszenen. Nach Aufenthalten in Düsseldorf, Brüssel, Paris, London und München lebt Ury ab 1887 in Berlin. Neben Landschaften werden die städtischen Sujets zu seinem charakteristischen Hauptmotiv, das sein gesamtes Œuvre durchzieht. Sein Interesse gilt dabei den wechselnden Lichtsituationen zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten sowie den nächtlichen Lichtquellen und Lichtreflexen, die er oftmals besonders stimmungsvoll komponiert. Ury bleibt ein Einzelgänger in der Berliner Kunstszene, die über Jahre hinweg vor allem von Max Liebermann als Vorsitzender der Berliner Secession dominiert wird. Dieser versucht, Urys Karriere und dessen zunehmenden Erfolg zu blockieren. Erst ab 1911, unter Liebermanns Nachfolger Lovis Corinth, kann Lesser Ury regelmäßig und erfolgreich in der Secession ausstellen. 1921 wird er sogar zum Ehrenmitglied ernannt. Nach Paris reist Ury erst 1928 erneut, 45 Jahre nach seinem letzten Aufenthalt dort. Voller Tatendrang entstehen hier nun zahlreiche Werke, in denen sich sein gesamtes künstlerisch reifes Können konzentriert. Kurz nach der Parisreise verschlechtert sich Urys Gesundheitszustand durch einen Herzanfall. Die Berliner Nationalgalerie und Secession wollen 1931 Lesser Ury und sein umfangreiches Lebenswerk zu seinem 70. Geburtstag ehren, jedoch stirbt der Künstler drei Wochen vorher in seinem Atelier.

Im März 1928 werden die in Paris neu entstandenen Werke auf der großen erfolgreichen Einzelausstellung “Neue Bilder aus zwei Weltstädten. Paris und Berlin” in der Berliner Kunstkammer Martin Wasservogel gezeigt. Der Kritiker Adolph Donath schreibt im Berliner Tageblatt am 26. März begeistert: “Sie sind noch ganz frisch, denn Ury hat sie erst in diesen Märztagen an der Seine gemalt. (…) In einem Atem, wie in Extase, malte er dort Straße um Straße, Brücke um Brücke, Platz um Platz. Es ist eine Kollektion von besonderer Bedeutung. Denn wir sind der Meinung, dass seit Monet und Sisley Paris in seiner einzigartigen Luft und seinem einzigartigen Lichtschimmer von keinem Maler so echt erfasst worden ist, wie von dem Berliner Lesser Ury. (…) Wir wissen es ihm zu danken, dass er in Berlin der erste war, der die luminaristischen Effekte der Großstadt zu zwingen verstand (…).”
Das hier angebotene Werk “Seinequai im Nebel” fängt die von Donath so fasziniert beschriebene einzigartige Stimmung des nebelig-feuchten Lichtes der Märzsonne wunderbar ein. Die dunklen Bäume am Ufer der Seine führen diagonal in die Bildmitte hinein, wo wir das Ende der großen Straße am Horizont nur erahnen können – alle Konturen scheinen sich im fahlen Gegenlicht in zahlreiche Farbsprenkel aus Blau, Grau, Gelb, Orange und Rosa aufzulösen.

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