Details

Eberle 1898/25.

Provenienz:
Margarete Mecklenburg, Berlin;
Galerie Paul Cassirer, Berlin, verso auf dem Keilrahmen mit handschriftlichem Etikett (“No. 2652”), am 26.5.1916 bei Vorgenannter erworben;
Heinrich Tramm, Hannover, am 20.10.1916 bei Vorgenannter erworben;
Dr. Heinrich Tramm Jr., Mülheim;
Privatsammlung, Süddeutschland;
Grisebach, Berlin 30.11.2002, Los 125, verso auf dem Keilrahmen mit dem Etikett;
Privatbesitz, Österreich.

Descrizione

Bei diesem Gemälde handelt es sich um eine vorbereitende Studie zu einem vierteiligen, großformatigen Wandbild, das Max Liebermann zur Ausschmückung des neuen Altonaer Rathauses entwirft. Er nimmt damit an einem 1898 ausgerufenen Wettbewerb zur Gestaltung des Hauptsitzungssaales teil. Das Konzept von Liebermann umfasst die vier Jahreszeiten unter nordschleswigschem Himmel. Für den Herbst wählt er das Motiv des pflügenden Bauern, für den Sommer eine Getreideernte. Die Darstellungen von Frühling und Winter werden dominiert von lichten Waldlandschaften mit hohen, vom oberen Bildrand beschnittenen Baumstämmen. Eine Schafhirtin bevölkert mit ihren Tieren den Wald im Frühling, im Winter sind Holzarbeiter zwischen den schlanken Stämmen tätig.
Den Wettbewerb kann Liebermann letztendlich nicht für sich entscheiden, auch wenn sein eingereichter Vorschlag als gelungen bewertet wird. Doch erhält er vermutlich noch im selben Jahr von dem Unternehmer und Gutsbesitzer Arthur von Schnitzler den Auftrag, den für Altona entworfenen Zyklus im Damenzimmer seines Schlosses Klink in Mecklenburg auszuführen. Über die Möglichkeit, seine Wandbilder zum Leben der Landleute in der Natur zu verwirklichen, äußert sich Liebermann in einem undatierten Brief an Wilhelm Bode begeistert:
“In aller Eile die frohe Botschaft, daß Herr Schnitzler der eben bei mir war, den Auftrag erteilt hat. Meine Skizzen haben ihm so gefallen, daß er nicht wider stehn konnte. (…) Ich freue mich riesig darauf, einmal machen zu können, was ich mir mein Leben lang gewünscht habe.” Die Arbeiten im Schloss Klink sind die einzigen Wandbilder in Max Liebermanns umfangreichem Œuvre. Sie wurden kurz nach Kriegsende 1945 durch einen Wasserrohrbruch zerstört und sind heute nur noch durch Aufzeichnungen und mehrere Studien dokumentiert.

Das hier angebotene Gemälde ist vermutlich einer der ersten Entwürfe für den “Pflügenden Bauern”. Liebermann gestaltet das Motiv mit rasch ausgeführten, groben Pinselstrichen, Details wie die Zügel zwischen dem Pferdegespann und dem Mann fehlen noch. Im Vordergrund sind die bereits gezogenen Ackerfurchen deutlich zu erkennen, während der Bauer mit dem Pflug weiter in Richtung Sonnenuntergang zieht. Die gesamte Szene ist in warmes, erdiges Licht getaucht, das auch den Himmel über der hoch angesetzten Horizontlinie orange färbt. Das tief stehende Licht fällt von links ein und bildet auf dem Pfluggeschirr, an den Beinen der Pferde sowie auf dem Oberkörper des Mannes helle, lebendige Lichtreflexe. Dessen hellblaue Jacke frischt die erdige Farbeinheit des Bildes ebenso auf wie die vor dem Horizont angedeutete zartgrüne Wiese. Insgesamt sind Bauer und Pfluggespann deutlich in das Terrain eingebunden, durch die insgesamt etwas schwere und erdige Farbgebung erzeugt Liebermann eine ruhige und sehr atmosphärische Ausstrahlung.
Für das ausgeführte Wandbild in Schloss Klink dreht Liebermann die Szene, sodass dort die Pferde und der Bauer in die entgegengesetzte Richtung pflügen, also von links nach rechts. Zudem fügt er auf der rechten Seite vor den Pferden einige Richtung Horizont auffliegende Vögel hinzu, die der gesamten Komposition etwas mehr Tiefe verleihen. Die intensive orange-braune Farbigkeit reduziert Liebermann zugunsten eines hellblauen Himmelstreifens über dem Acker.

In den Wandbildern und ihren vorbereitenden Studien wird der Einfluss der holländischen Landschaftsmalerei, der Schule von Barbizon und insbesondere der realistischen Darstellungen von Jean-François Millet auf Max Liebermann deutlich. Möglicherweise kannte Liebermann sogar das Gemälde “Die Ebene von Chailly mit Egge und Pflug” von 1862 (heute im Belvedere, Wien) von Millet, das ihm als Vorbild für seinen “Pflügenden Bauern” gedient haben könnte.

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