Franz von Lenbach

Portrait of Emperor Wilhelm I

Details

Provenienz:
Sammlung Hermann Friedrich Anton, 3. Fürst von Hatzfeldt zu Trachenberg, seit ca. 1888/89 bis 1945 auf Schloss Trachenberg in Schlesien;
danach im Familienbesitz, Rheinland.

Descrizione

Müde und vielleicht auch etwas resigniert schaut der alte Kaiser auf eine Welt, die schon nicht mehr die Seine zu sein scheint. Es ist der milde Blick des Alters, der zurückschaut auf ein Leben, das von Höhen und Tiefen geprägt war. Kaiser Wilhelm I., der vor 160 Jahren zum König von Preußen gekrönt wurde, durchlebte fast ein ganzes Jahrhundert – als Jugendlicher erlebte er die Napoleonischen Befreiungskriege, sah die Revolutionen des Jahres 1848 und wurde nach dem Deutsch-Französischen Krieg ein Kaiser von Bismarcks Gnaden. Während Bismarck auch nach der Reichsgründung 1871 die Geschicke der nun deutschen Politik bestimmte, zeigte sich der Kaiser seinen Untertanen zumeist nur noch bei Manövern und Militärparaden. Doch das tat seiner Popularität im Volk keinen Abbruch, er verzichtete, ganz im Gegensatz zu seinem Enkel, dem späteren Kaiser Wilhelm II., auf politische Repräsentation und verblieb im Privaten – so zeigt auch Lenbach den 90-Jährigen kurz vor dessen Tod Anfang März 1888.
Zwar im militärischen Habit der Generalsuniform, sitzt der alte Kaiser in einem Lehnstuhl, die Hände im Schoß gefaltet, und schaut aus dem Bild auf ein imaginäres Gegenüber. Es ist kein repräsentatives Bildnis, es ist so bescheiden, wie sich Wilhelm selbst verstand. Die repräsentativen Ehren, die ihm Bismarck angedient hatte, lehnte er ab, und man mag in dem Bildnis etwas von dem Widerwillen erkennen, sich diesen Erwartungen, die an ihn herangetragen wurden, zu fügen. Auch spricht eine gewisse Altersweisheit aus dem Bildnis, eine Art Bilanz eines ganzen Lebens, gegen dessen Schicksal man sich nicht stemmen kann – die ineinander gelegten Hände mögen diesen Eindruck noch verstärken. Es ist das Bild, wie Wilhelm gesehen werden wollte, und Lenbach zeigt sich in dem Gemälde als großer Psychologisierer. Es ist Lenbachs Verdienst, etwas von diesen Brüchen, die Wilhelms Leben bestimmt haben, zu transportieren, sie sichtbar zu machen.
Das Gemälde ist nicht fertig und gewährt deshalb einen Einblick in Lenbachs Arbeitsweise. Auf der Grundlage eines Fotos hat Lenbach die meisten seiner Porträts in immer gleicher Weise ausgeführt: Der Porträtierte erscheint vor dunklem, malerisch nicht besonders differenzierten Hintergrund – so war es auch hier geplant, doch ist es dazu nicht mehr gekommen. Erkennbar ist, dass auf die Holztafel zunächst mit breitem Pinsel eine Art Grundierung aufgetragen wurde, auf der Lenbach die Figur entwickelt – während er das Gesicht vollständig ausführte, ist der Oberkörper im Zustand des Unvollendeten geblieben.
Wie von den Bildnissen des Reichskanzlers Bismarck existieren auch von dem Bildnis Kaiser Wilhelms I. mehrere Wiederholungen dieses Bildnistypus, den Lenbach kurz vor dem Tod des Kaisers 1887/88 geprägt hat – die bekanntesten Versionen befinden sich in Hamburg (Hamburger Kunsthalle, Inv.-Nr. HK-1490) und in München (Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Neue Pinakothek, Inv.-Nr. 8368).

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