Carl Spitzweg

Three gypsies in a wooded valley

Details

Wichmann 1509.

Literatur:
Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke, Stuttgart 2002, S. 543, Kat.Nr. 1509.

Provenienz:
Haus der Gemälde, München, Februar 1982;
Nachlass Wolfgang Osterloh (1930-2019), Stuttgart;
Privatbesitz, Süddeutschland.

Descrizione

Seit den 1860er Jahren entdeckt Spitzweg sein Interesse an nächtlichen Szenen, die in sanftes Mondlicht getaucht sind oder den sternenklaren Himmel offenbaren. Nachtwächter und Scharwachen ziehen in der Stadt durch die Nacht und bewachen den Schlaf der Bürger, er beobachtet heimliche, nächtliche Stelldicheins und wenn er doch Hexen in die Nacht reiten oder Schlossgespenster spuken lässt, dann ist das nicht unheimlich oder bedrohlich, sondern märchenhaft schön und voller Ironie.
Die Nacht hat bei ihm ihre Schrecken verloren, bei ihm herrscht Ruhe. Die Nacht kommt bei Spitzweg ohne Schwärze, ohne Finsternis und Angst aus, keine Dämonen oder Albträume bemächtigen sich der Schlafenden, die Nacht ist wie der Tag und gehört zum natürlichen Lebensraum. Auch auf unserem kleinen Gemälde haben sich drei Gestalten in einer Felsenschlucht um ein nächtliches Feuer versammelt – doch handelt es sich überhaupt um eine Nachtszene? Oben links dringt der Schein eines blauen, von leichten Wolken verhangenen Himmels ins Bild, das die Felsenwand rechts in fahles blaugrünes Licht taucht, das sich bis in den Vordergrund ausbreitet. Von dem unberührt, sitzen die drei Gestalten um das Feuer, hinter dem sich eine nächtliche, tiefe Schwärze auftut – ist es eine Höhle, die womöglich ein Geheimnis birgt? Wir wissen es nicht, genauso wenig wie kaum zu entscheiden ist, ob es sich um eine nächtliche Zusammenkunft handelt oder ob sich die drei Gestalten bereits nach Tagesanbruch an dem Feuer wärmen. Spitzweg lässt den Betrachter darüber bewusst im Unklaren, schafft er damit doch eine unwirkliche, auch verwunschene Stimmung, von der das ganze Bild erfüllt ist. Hier scheint kein Mond, von oben links öffnet sich der Himmel blau wie so oft auf anderen Felsschluchten – dem von Spitzweg für Hochformate bevorzugtem Motiv – und strahlt auf seine Umgebung ab. Von üppiger Vegetation eingefasst, öffnet sich die Schlucht dem Betrachter gegenüber, in der im Schein des Feuers die drei Gestalten erscheinen. Kaum erkennbar, vermeint man vorn eine Frau in einem roten Rock wahrzunehmen und rechts daneben sitzend einen Mann mit brauner Mütze und dahinter womöglich ein Kind? Ist es eine Familie, doch wer sind sie und was hat sie in diese kaum zugängliche Gegend geführt? Der traditionelle Titel benennt das Gemälde als Waldschlucht mit drei Zigeunern, die man heute nicht mehr so benennen darf – handelt es sich um fahrendes Volk, das auf dem Weg von einem zum anderen Ort hier am Feuer die Nacht verbringt? Spitzweg beantwortet die Frage nicht, er bleibt bei kaum merklichen Andeutungen, er erzählt einfach und malt – und wie! Das Feuer, aus dem die sich verzehrende Glut wie Funken aufsteigt, scheint sich bis in den Vordergrund fortzusetzen, wo einzelne, helle Farbtupfer funkelnd tanzen und jede Gewissheit aufzulösen scheinen – es ist das Feuer der Malerei, das wir an Spitzweg auch heute noch so bewundern.

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