Details

Spies/Metken 1855.

Literatur:
Max Ernst Landschaften, hrsg. von Katharina Schmidt, Kunstmuseum Bonn, Bonn 1985.
Zuch, Rainer, Max Ernst, der König der Vögel und die mythischen Tiere des Surrealismus, 2004.
Spies, Werner, Metken, Sigrid, Max Ernst Œuvre-Katalog, Werke 1906-1925, Köln 1979.

Ausstellung:
Max Ernst, Mayor Gallery, London 1933, Kat.-Nr. 28, mit farb. Abb.;
Max Ernst, Drawings, Collages 1918-1952, Institute of Contemporary Arts, London 1952, Kat.-Nr. 20, mit farb. Abb.;
Max Ernst, Tate Gallery, Arts Council of Great Britain, London 1961, Kat.-Nr. 57, mit farb. Abb., verso auf der Rahmenrückwand mit dem Etikett;
Petits Formats, Galerie Beyeler, Basel 1978, Kat.-Nr. 48, mit farb. Abb.;
Max Ernst. Landschaften, Galerie Beyeler, Basel 1985, Kat.-Nr. 23, mit farb. Abb., verso auf der Rahmenrückwand mit dem Etikett;
Max Ernst, Städtisches Kunstmuseum, Bonn 1985/86, Kat.-Nr. 29, mit farb. Abb., verso auf der Rahmenrückwand mit dem Etikett;
Max Ernst, Helly Nahmad Gallery, London und New York 2006/07, Kat.-Nr. 25, mit farb. Abb.;
Le Chant de la Grenouille, the Surrealists in Conversation, Helly Nahmad Gallery, New York 2014;
Moon Dancers: Yup’ik Masks and the Surrealists, Di Donna Galleries, New York 2018, S. 118 u. S. 147, mit farb. Abb.

Provenienz:
The Redfern Gallery, London, verso auf der Rahmenrückwand mit zwei Etiketten;
Rex Nan Kivell, London;
Galerie Ernst Beyeler, Basel;
Privatsammlung, Europa;
Privatsammlung, Schweiz.

Descrizione

“Die Vögel sind unstete, metamorphe Geschöpfe. Sie können menschliche Züge annehmen oder sich im pflanzlichen Wachstum einnisten. Oft geht quellendes Gestaltgerinnsel in Pflanzliches, Menschliches oder Vogelhaftes über – die Grenzen sind fließend, die Gestaltungsentscheidung bleibt dem Betrachter überlassen.” (Werner Hofmann in: Das Innere Gesicht, Ausstellung Max Ernst: Die Sammlung de Menil, Kunsthalle Hamburg, Katalog S. 16).

Vögel bilden ein absolutes Zentralmotiv im Schaffen des surrealistischen Künstlers Max Ernst. Auslöser für seine Obsession mit dem Tier war nach Ernsts eigenen Erzählungen ein Erlebnis aus seiner Kindheit: Der Tod seines Lieblingsvogels, ein Kakadu namens Hornebom, der mit der Geburt seiner Schwester Loni zusammenfiel. Dieser Zufall löste in ihm einen psychischen Ausnahmezustand mit Halluzinationen und Depressionen aus, die eine Verwirrung von Vögeln und Menschen zu Folge hatten. Der Vogel wird nun zu Ernst’ Alter Ego und zugleich Opfer und Symbol der Instinkte und Freiheit. In einer autobiografischen Notiz von 1942 bezeichnete er sich selbst als Kind eines Adlers: Hier spiegelte er sein Interesse am Schamanismus wider, der für ihn und für die Surrealisten die Überlegenheit so genannter primitiver Anlagen gegenüber der modernen europäischen Welt verdeutlichte.

Gleichzeitig baute der Surrealismus auf bekannte Mythen der westlichen Welt, so auch des Phönix aus der Asche. Auch Max Ernst starb nach seinem eigenen Empfinden, um wieder aufzuerstehen, wie er 1942 seine Zeit im Ersten Weltkrieg zusammenfasst: “Max Ernst starb am 1. August 1914. Er wurde am 11. November 1918 als junger Mann wiederbelebt, der danach strebte, ein Magier zu werden und den Mythos seiner Zeit zu finden.”

Das vorliegende Gemälde, 1932 entstanden, beschreibt eine solche Auferstehung seines Alter Ego, des Vogels: Es zeigt drei Positionen einer weißen taubenähnlichen Gestalt auf blauem Grund: zuerst auf dem Boden hockend, dann sich erhebend und letztlich stehend, die Flüge hochgezogen, bereit zum Abflug. Der Körper des Vogels erscheint bandagiert – wie der eines einbalsamierten Pharaoen – oder in ein Tuch gehüllt. So symbolisiert das Gemälde eine Wiederauferstehung im weiteren, nicht nur christlichen, Sinne. Ernst nannte dieses Werk Oiseaux Spectreaux – Spektralvögel. So könnte jede Position des Vogels die Vielfalt der verschiedener Möglichkeiten ausdrücken, die eine komplexe Persönlichkeit wie Max Ernst hat, oder, im lateinischen Sinne des Wortes, für verschiedene Erscheinungen in der Vorstellung stehen.
Die starke Aussagekraft des Werks führte zu einer langen Ausstellungshistorie des Werks, das in so wichtigen Ausstellungen wie der Tate Gallery in London 1961 zu sehen war.

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