Carl Spitzweg

Landscape with a young woman and a dog

Details

Provenienz:
Ludwigs Galerie, München (1938);
dort am 7.1.1938 von Privat erworben;
danach durch Erbschaft im Familienbesitz, Süddeutschland;.

Descrizione

Dass Spitzweg ein Meister des kleinen Formats ist, ist hinlänglich bekannt, doch wie er den ganzen Kosmos seiner Malerei auf dem Deckel einer kleinen Zigarrenkiste ausbreitet, macht ihn zu einem ganz Großen im Kleinen. Wie kein anderer Münchner Künstler seiner Zeit hat er das Kleinstformat genutzt; seit den 1870er Jahren hat Spitzweg – seit frühen Jahren ein leidenschaftlicher Raucher von Zigarren – das Holz der Zigarrenkisten zunehmend als Malgrund verwendet und so eine eigenständige Kunstform etabliert. Aus dieser Zeit stammt auch unser kleines, neu aufgetauchtes Gemälde, auf dem Spitzweg eine idyllische Landschaft entfaltet: Ein kleines Gehöft – vielleicht eine Mühle – liegt unterhalb eines Hügels verschattet an einem Bach; am anderen, von der Sonne beschienenen Ufer führt ein Pfad zu einem Brunnen, an dem eine Frau steht, während ihr Hund ihr folgt – sind sie auf dem Weg zu dem Gehöft, kehren sie nach einem Spaziergang im Wald nach Hause zurück? Wie wissen es nicht, Spitzweg lässt diese Frage bewusst offen, denn ein Weg, der zum Gehöft führt, ist genauswenig erkennbar wie der Brunnen als solcher eindeutig zu bestimmen ist. Hinter dieser beschaulichen Szene gibt Spitzweg in für ihn charakteristischer Weise den Blick auf eine in der Ferne liegende Bergkulisse frei, vor der sich eine bereits herbstlich gebräunte Wiese erstreckt.
Die dargestellte Landschaft lässt sich nicht identifizieren und soll auch nicht zu lokalisieren sein. Sie ist ganz in der Weise Spitzwegs bildnerischer Fantasie entsprungen, wie sie der Münchner Kritiker Friedrich Pecht kurz nach Spitzwegs Tod beschrieben hat: “Ebenso ließe es ihn besonders in seinen letzten Jahren die reizesten Landschaften aller Art componieren, ohne daß er jemals irgend eine seiner Naturstudien direct verwendet hätte, da er vielmehr alles immer ganz selbständig erfand.” Von seinen Wanderungen und Reisen brachte Spitzweg eine Unmenge von in der Natur entstandenen Skizzen und Zeichnungen mit, doch erst nach der Rückkehr reiften diese im Atelier zu harmonischen, das kleine Glück des Augenblicks einfangenden Bildchen, in denen alles Gegenständliche nur angedeutet ist. In dem kürzelhaften Farbauftrag offenbart sich das scheinbar Ungefähre, das erst aus der Ferne betrachtet seinen großen malerischen Reiz entfaltet, in der sich die pastos gesetzten Farbinseln zu einem Ganzen zusammenfügen. Wie Farbfrische und –intensität, Farbklang und –auftrag, hell und dunkel scheinbar selbst zueinander finden, um Farbe, Stimmung und Atmosphäre eines sonnigen, unbeschwerten Herbstages einzufangen, hat Spitzweg seit seinem Aufenthalt in Paris und speziell in Barbizon 1851 wiederholt erprobt. Die Maler aus Barbizon – etwa Narcisse Díaz de la Peña – haben ihn nachhaltig immer wieder zu solchen Experimenten inspiriert, in denen Spitzweg zu einer reinen Malerei fand, die sich mit einigem Recht als “vorimpressionistisch” bezeichnen lässt.
Schließlich traf Spitzweg mit solchen kleinen beschaulich-idyllischen Motiven, in denen sich urwüchsige Natur, alte Gebäude und Menschenfiguren harmonisch vereinen, den Nerv der Zeit: Sie ließen sich bei den vom Land in die Stadt und dort zu Wohlstand gekommenen Zugewanderten gut verkaufen, die diese romantisierende Reminiszenz an die Vergangenheit schätzten.

Die Authentizität der vorliegenden Arbeit wurde von Detlef Rosenberger am 19.2.2021 bestätigt. Das Werk wird in das in Vorbereitung befindliche digitale Werkverzeichnis aufgenommen.

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