Details

Literatur:
Ausst. Kat.: Historien- und Landschaftsbilder aus fünf Jahrhunderten, hrsg. von Rolf Schenk, München 2002, Nr. 11, S. 44-46.

Provenienz:
Privatbesitz, Süddeutschland.

Descrizione

Die Szene gibt eine Begebenheit aus den Metamorphosen des Ovid wieder (I, 452 – 567). Apoll hatte sich unsterblich in die schöne Bergnymphe Daphne, die Tochter des Flussgottes Peneios, verliebt. Dies geschah, weil Amor, den er zuvor verspottet hatte, aus Rache einen goldenen Pfeil auf ihn abgeschossen hatte. Daphne hingegen wurde von einer bleiernen Pfeilspitze getroffen, worauf sie tiefen Abscheu für Apoll entwickelte. Voller Angst floh sie vor dem Gott, der sie einzuholen versuchte. Als ihm dies gelang, bat sie im entscheidenden Moment ihren Vater um Hilfe, ihre Gestalt zu verwandeln. Kaum hatte sie diesen Wunsch ausgesprochen, verwandelte sie sich in den Armen des übergriffigen Apoll zu einem Lorbeerbaum. Um Daphne immer bei sich zu haben, erklärte der Gott den Lorbeerbaum zu seinem Heiligtum und trug fortan immer einen Lorbeerkranz.
Meist wählten die Künstler den dramatischen Höhepunkt der Geschichte, kurz vor der Metamorphose, in welchem sich die Haare Daphnes zu Laub wandeln, die Arme zu Ästen, das Gesicht zum Wipfel und die Füße zu Wurzeln. Diesen Moment wählte Bernini in der wohl berühmtesten Darstellung des Themas im Medium einer lebensgroßen Marmorskulptur, die er in den 1620er Jahren für den Kardinal Scipione Caffarelli-Borghese in Rom schuf. Mit Sicherheit kannte Coypel diese Arbeit, vermittelt wohl über das Medium der Druckgraphik, wie die Disposition der beiden Hauptfiguren belegt. Doch überwiegen bei einem Vergleich die Unterschiede: Berninis Apoll umarmt sein Opfer nicht, sondern gleicht seine Haltung fast spiegelbildlich mit herabweisendem rechten Arm den erhobenen Armen der Nymphe an. Ein weiterer Unterschied besteht im Grad der Metamorphose. Coypel reduziert den Moment der Wandlung auf kleine Zweige an den Fingerspitzen. Dieses Detail könnte er von Carlo Marattas berühmtem figurenreichem Auftragswerk gleichen Themas für Ludwig XIV. übernommen haben. Die Gestalt von Peneios, Daphnes Vater, scheint ebenfalls von einer Skulptur Berninis in dem Vierströme-Brunnen auf der Piazza Navona inspiriert, doch nicht direkt übernommen: Am ehesten entspricht die Haltung noch der Donaufigur, der Coypel zusätzlich als Attribut ein Ruder beigab. Die beiden Figuren links unten sind als Nymphe Salmakis mit dem Göttersohn Hermaphroditos zu deuten, wie sie in nicht ganz mythengerechter Zweisamkeit gespannt die Metamorphose von Daphne in einen Lorbeerbaum beobachten. Oben links entschwebt der geflügelte Amorknabe, nicht ohne noch einen letzten Blick auf das von ihm angerichtete Unheil zu werfen.
Coypel entstammte einer berühmten Pariser Dynastie von Malern. Er war Bruder des Antoine Coypel und Neffe des Charles Antoine Coypel, und soll für kurze Zeit auch Lehrer des Jean Siméon Chardin gewesen sein. Seit 1720 war er Vollmitglied der Akademie und erhielt ein Jahr vor seinem Tod schließlich eine Professur dort. Man schätzte den Künstler vor allem für seine eleganten Darstellungen mythologischer Themen in pastelligem Kolorit und kleinem privatem Format.

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