20 Vol.: Description de l’Égypte ou Recueil des observations
Details
Atabey I, 343; Blackmer 476; Wilbour, S. 178-185; Brunet II, 616-617; Nissen ZBI 4608.
Provenienz:
Privatbesitz, Schweiz.
Descrizione
Neun auf dem Rücken nummerierte Textbände in rotem Saffian-Imitat aus Pappe:
Antiquités, Descriptions, Bd. 1 und 2.
Antiquités, Mémoires, Bd. 1 und 2: Bd. 1 enthält 14 Tafeln, davon 4 gefaltet, Bd. 2 enthält 20 Tafeln, davon 16 zum Rosettastein, 2 Landkarten (gefaltet) und ein Porträt von Claude Louis Berthollet.
État Moderne, Bd, 1, 2 und 2,1: Bd. 2 enthält eine Tafel. Bd. 2,1 enthält 3 Tafeln (gefaltet) und ein Porträt von Nicolas Jacques Conté.
Histoire Naturelle, Bd. 1 und 2: Bd. 2 enthält eine Tafel (gefaltet).
Elf auf dem Rücken nummerierte Tafelbände in roten, innen marmorierten Halbledereinbänden des Buchbinders Zoubre, Paris:
Einführung, 1 Bd., mit Fouriers “Préface Historique”, “Avertissement” und “Explication des Planches”.
Antiquités, Descriptions, 5 Bde., beschreibt die antiken Ruinen Ägyptens, aber auch ausgegrabene Objekte wie den erstmals beschriebenen Rosetta-Stein (heute British Museum, London):
Bd. 1 Frontispiz, 1 Karte, Noms des Auteurs des Dessins, und 97 Tafeln, nummeriert 1-97, davon 4 handkoloriert, 1 Tafel A zwischengebunden.
Bd. 2 Noms des Auteurs des Dessins, 92 Tafeln, nummeriert 1-92, davon 22 handkoloriert.
Bd. 3 Noms des Auteurs des Dessins, 69 Tafeln, nummeriert 1-69, davon 1 handkoloriert und 2 in Sepia.
Bd. 4 Noms des Auteurs des Dessins, 72 Tafeln, nummeriert 1-72, davon 1 handkoloriert, und 2 Tafeln beschriftet e & f.
Bd. 5 Noms des Auteurs des Dessins, 89 Tafeln, nummeriert 1-89.
État Moderne, 2 Bde., beschreibt die Bauwerke Ägyptens bis zur arabischen Invasion im 17. Jahrhundert, darunter speziell Kairo, aber auch Kunst und Handwerk, Kleidung und Bildnisse, Vasen, Möbel, Instrumente, Inschriften, Münzen und Medaillen:
Bd. 1: Noms des Auteurs des Dessins, 1 Karte und 83 Tafeln, nummeriert 1-83.
Bd. 2: Noms des Auteurs des Dessins, 22 Tafeln, nummeriert 84-105; 31 Tafeln, nummeriert I-XXXI; 11 Tafeln, beschriftet A-K; 13 Tafeln, beschriftet AA-NN (J nicht benutzt); 10 Tafeln, beschriftet a-k (j nicht benutzt).
Histoire Naturelle, 2 Bde. (3 Bde. gebunden in 2 Bde.), beschreibt Geologie und Geographie (von de Rozière) , Säugetiere (von Geoffroy-Saint-Hilaire, Jules-César Savigny und Andouin), Vögel, Flora (von Rafeneau-Didile) usw.
Bd. 1 62 Tafeln.
Bd. 2/Bd. 2bis 182 Tafel, davon 12 koloriert.
Carte Topographique.
1 Bd.: 47 Tafeln, davon eine aus drei Teilen zusammengesetzt. Enthält neben Karten von Ägypten auch Sinai, Palestina und Teile des Libanons.
Als Napoleon 1798 seine ägyptische Expedition antrat, wurde er nicht nur von etwa 35.000 Soldaten begleitet, sondern auch von rund 500 Ingenieuren, Naturforschern, Schriftkundlern, Astronomen und nicht zuletzt von zahlreichen Zeichnern begleitet. Das Direktorium hatte für Napoleons nicht militärische Aktivitäten die nicht unbeträchtliche Summe von 215.000 Livres für die wissenschaftliche Ausrüstung und noch einmal 25.000 Livres für die Anschaffung und den Transport einer speziellen, 550 Bände umfassenden Bibliothek bewilligt. Die Wissenschaftler waren angehalten, alle verfügbaren Informationen zusammen zu tragen und zu dokumentieren, die im Hinblick auf eine Publikation vom Insititut de l’Égypte unter der Direktion des Mathematikers Gaspard Monge gesammelt und nach der Rückkehr nach Frankreich von einer eigens eingesetzten Kommission für die Publikation ausgewählt wurden. Dem offiziellen Ziel, Ägypten von der Herrschaft der Mamluken und der osmanischen Oberhoheit zu befreien und Ägypten in eine französische Provinz zu verwandeln, standen von Beginn an wissenschaftliche und kulturelle Ziele zur Seite, deren Ergebnisse in der “Description” vorliegen. Sie hat in der öffentlichen Wahrnehmung das politisch-strategische Desaster des Feldzuges weitgehend überlagert, denn sie bot nicht weniger als eine vollständige, bisher nicht dagewesene wissenschaftliche Aufnahme Ägyptens zum Zeitpunkt des Feldzuges – seiner Altertümer, seines Staates, seines Alltagslebens, aber auch der dortigen Tier-und Pflanzenwelt. Die ausführlichen Beschreibungen werden begleitet von nahezu 900 Kupferstichtafeln mit mehr als 3000 Abbildungen, an denen 400 Kupferstecher nahezu 20 Jahre arbeiteten, gegliedert in elf Abschnitte: fünf für Altertümer, drei für die Naturgeschichte mit Abhandlungen über Flora und Fauna, zwei für das Staatswesen und einer für Karten der Region. Das Gesamtwerk, das in der vorliegenden Erstausgabe zwischen 1809 und 1828 erschien, hat den Charakter einer Enzyklopädie und war die erste wissenschaftliche Publikation über Ägypten, die die Ägyptologie als wissenschaftliche Disziplin begründete und im damaligen Frankreich eine regelrechte “Ägyptomanie” auslöste.
Noch nie war es vorher gelungen, eine solche Menge an Informationen in so kurzer Zeit zusammenzutragen und unter so schwierigen Umständen zu veröffentlichen. Monge hatte die bedeutendsten Akademiker für das Unternehmen und zahlreiche bekannte Künstler für die Expedition gewinnen können, darunter Jacques Barraband, Pierre-Joseph Redouté, Geoffrey Saint-Hilaire und Jules-César Savigny, die den kulturellen Reichtum Ägyptens in akuraten Zeichnungen überlieferten. Durch die Publikation lernte Europa ein Ägypten kennen, das – wie Jean-Baptiste Fourier in seinem Vorwort erklärt – althergebrachte Legenden ausräumt und einen ersten Schritt darstellt, Ägypten mithilfe des “knowhows” der westlichen Welt aus dem Zustand der “Barbarei”, d. i. die arabische Herrschaft, zu erlösen und wieder zu alter Größe zu verhelfen.
Einbände teilweise etwas bestoßen und berieben, teilweise stockfleckig, die Ränder leicht angeschmutzt, sonst gut erhalten.
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