Albrecht Dürer

Ritter, Tod und Teufel

Details

Bartsch 98; Meder 74b (von g); Schoch/Mende/Scherbaum 69 b (von g).

Provenienz:
Karl & Faber, Auktion 69, 27.4.1959, Los 66;
seitdem in europäischem Privatbesitz.

Descrizione

Ganz ausgezeichneter, klarer Abdruck mit der Wiedergabe feinster Details und noch vor den Korrosionen um den Hinterhuf, die im Bostoner Katalog für den Meder–b– Zustand beschrieben sind (s. Ausst.-Kat.: “Albrecht Dürer. Master Printmaker”, hrsg. vom Museum of Fine Arts, Boston. New York 1971, S. 211, unter Kat.Nr. 180). Mit kleinem Rändchen um die Einfassungslinie.

Ritter, Tod und Teufel ist der erste der drei zwischen 1513 und 1514 ausgeführten sogenannten Meisterstiche. Obwohl Dürer die drei Blätter in seinen Tagebucheintragungen nie zusammen erwähnte und es keine Beweise gibt, dass sie als Triptychon oder als Folge konzipiert wurden, sind sie doch aufgrund des gleichen Formats, der stecherischen Virtuosität und der Konzentration auf eine einzelne Figur in symbolischem Umfeld in einem geistigen Sinn miteinander verbunden. Als übergeordnetes Thema könnte man ihnen alternative Lebensmodelle zuweisen: dem Reiter die Vita activa, Hieronymus die Vita contemplativa und der Melencolia das forschend-schöpferische Prinzip.
Der Kupferstich zeigt bildfüllend einen Ritter zu Pferd, der, begleitet von seinem Hund, durch eine karge, unwirtliche Felslandschaft reitet. Nur die Burg in der Ferne gibt einen Hinweis auf menschliche Zivilisation. Zwei unheimliche Gestalten lauern ihm am Wegrand auf: Der eine mit Stundenglas und Totenglöcklein um den Hals ist als Tod zu erkennen, der andere mit Tierschnauze und Stirnhorn als Teufel. Aufgrund der eingeschränkten Sicht durch den Helm bzw. durch ihre Positionierung hinter ihm kann der Reiter die beiden Figuren nicht sehen. Sie sind seinem Blickfeld entzogen. Bewusst lässt Dürer damit offen, ob sie einer anderen Realitätsebene angehören, der Reiter sie also nur im Geiste schaut. Dürer selbst bezeichnete den Kupferstich schlicht als den “Reiter” und ließ so viel Raum für Spekulation über die Identität des Mannes und seine Bedeutung. Bei der inhaltlichen Ausdeutung der Szene stehen sich seit langem zwei konträre Meinungen gegenüber: Die Deutung des Reiters als christlichen Ritter (Miles Christianus), der furchtlos dem Weg zu seinem Seelenheil folgt, oder mit einer negativen Konnotation als “Geisterreiter” oder “Raubritter”. “Einer Deutung des Stiches in christlichem Sinne steht gegenwärtig ernsthaft nichts entgegen. Dafür sprechen die Einbindung der Figur in die Tradition der St.-Georgs-Darstellungen, (…), die über Jahrhunderte tradierte Vorstellung eines “Miles Christianus” und Illustrationen des ausgehenden 15. Jahrhunderts.” (Mende, in: Schoch/Mende/Scherbaum, Albrecht Dürer, Das druckgraphische Werk. München 2001, Bd. II, S. 172).
Verso mit geglätteter horizontaler Knickfalte und einzelnen kaum sichtbaren Leimresten an den Blattkanten. Rückseitig vereinzelt kleine, unauffällige Fleckchen, ansonsten schön.

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